Dieses wunderbar aufgemachte Taschenbuch ist für Horrorfans ein wahres Kleinod. Der Autor hat sich mit vielen Quellen vertraut gemacht, natürlich auch mit der "Göttlichen Komödie", seine Phantasie und Detailreichtum gehen jedoch über alles hinaus, was ich bisher zu dem Thema gelesen habe. "Die Stadt der Klage" kann sich getrost mit den besten Büchern von Autoren wie Simmons oder Barker messen. Marraks Stil ist plastisch, das Spektrum seiner Ideen reicht von verrückt bis erschreckend.
Hardy Kettlitz ALIEN CONTACT

So mußte es ja kommen! Nun liegt ein dicker Wälzer vor, in dem sich Michael Marrak dem Thema Hölle widmet. Die dem Buch den Namen verleihende Stadt ist ein Konglomerat verschiedenster irdischer Städte, deren Namen für Leid und Katastrophen in der menschlichen Geschichte stehen. Beim Lesen kam mir des öfteren der Gedanke, daß Marrak sich dieses millionenfachen Leides annahm, es ihn persönlich nicht unbeteiligt ließ, und er diesen menschlichen Wahnsinn in ein phantastischen Gewand kleiden mußte, um selbst damit fertig zu werden. Er läßt den Leser diese grauenhafte Welt durch die Augen des Protagonisten und Erzählers miterleben; ein Ausweichen ist nicht möglich. Der Roman bietet eine atemberaubende Reise durch eine Phantasiewelt, wie man sie so selten vorgesetzt bekommt. Stil und Diktion des Autors sind trotz des antiquierten Vorbildes Dantes modern, flüssig und spritzig; das Lesen macht einfach großen Spaß. "Die Stadt der Klage" ist ein Fest der Sprache und Formulierungen. Ich kann jeden zu diesem psychedelischem Stakkato aus Mystik und wortgewordenen Alpträume herzlich einladen!
Thomas Hofmann SOLAR X