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Der monochrom-Versuch die reale Macht der Marken zu testen, indem je 25 österreichische Personen insgesamt zwölf verbreitete Logos (neun internationale, drei spezifisch zentraleuropäische) aus dem Gedächtnis zeichnen mußten.
Salut, "ungestützte Bekanntheit"!

Die Ergebnisse in unspezifischer Reihenfolge:

Quo Vadis, Logo?!
Marken verkörpern Konzerne, personalisieren ihn und stellen ein Interface für die Öffentlichkeit dar. Die Marke ergänzt das Produkt, vielmehr noch, sie wird zum Produkt. Angepriesen werden nicht mehr die greifbaren Dinge hinter den Brands, sondern Images und Lebenshaltungen. Als Reaktion kommt es zu einem verstärkten Bewusstsein von Konsument(inn)en hinsichtlich De-Branding und Trend-Zapping. Autor(inn)en wie Naomi Klein (No Logo) kritisieren mit ihren Arbeiten offen die Machenschaften der Konzerne. Es stellt sich nun die Frage, ob mit dieser Kritik nicht der Grundstein einer neuen Generation von Werbestrategien und Marken gelegt wird. Das Grafikdesign schafft es, die Konzernidentität durch ihren Status als registered trademark abzusichern, das Design repräsentiert im öffentlichen Raum. Es ist ein wesentlicher Teil des Konzernstatus als irrealer globaler Körper. Konzerne bahnen sich ihren Weg durch den globalen Marktplatz. Die Voraussetzung für consumer promotion ist simpel. Die prinzipielle Frage der Werbung lautet: Wie können wir denn einzigartig sein, wenn wir doch wie alle anderen sind? Es ist eine spezielle Eigenart der corporate culture, die Unterschiede in der Sprache der Gleichheit zu präsentieren. Es ist vermutlich dieses Konzept einer Undifferenzierbarkeit, das es jedem Konzernkörper dann dennoch ermöglicht, ein einzigartiges, memorisierbares Gesicht zu haben. Konzerneinzigartigkeit wird gegen Konzerngleichheit ausgespielt, um ein Bild zu erzeugen, das die spezifischen Kulturen und nationalen Grenzen überschreiten kann, nicht nur in Form eines globalen Repräsentanten oder universeller menschlicher Themen, sondern auch um den Konsumzwang zu verdunkeln und die Realität der industriellen Produktion zu verschleiern.

Quo Vadis, Logo?!
Herausgeber: Günther Friesinger, Johannes Grenzfurthner.
Mit Beiträgen von: Leo Findeisen, Anette Baldauf, Norval Baitello, Robert Kana, Karin Mairitsch, Christian Zillner, Herbert Hrachovec, Anita Aigner, Thomas Ballhausen, Günter Krenn, Holm Friebe, Beat Weber, Christian Rupp, Gruppe Or-Om.
edition mono / monochrom
146 Seiten. Teilweise farbige Abbildungen. Euro 15. ISBN: 3-9500731-5-9



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