about the mikrofiche speicher


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1. Verursacher

Design, Programmierung und Scanning: Thomas Hofer


2. Voraussetzungen

Bildschirmauflösung: optimal 1024x768 Pixel. Browseranforderung: HTML 3.2, PNG-Graphik, keine Frames notwendig. Geeignete Browser sind beispielsweise der Netscape Navigator ab Version 4.04, der Internet Explorer ab Version 4 und Opera ab Version 3.6.


3. Aussprache

"mikrofiche speicher" wird als "mikrofisch-schpeicher" ausgesprochen, wobei das i im fisch etwas in die Länge zu ziehen ist.


4. Bedeutung

Natürlich befinden sich die Seiten nicht wirklich auf echten Mikrofiches. Das ist nur eine Metapher, die das Verständnis dem Laien erleichtern soll. In der Informatik bedient man sich ständig solcher Metaphern. Beispielsweise die Desktopmetapher: man sitzt vor dem Computer und fragt sich, wie man WindowsTM herunterfährt. Man denkt kurz an den Schreibtisch und durch Analogieschluß clickt man auf den Start-Button, um das System zu beenden. Auf die gleiche Weise soll die Mikrofiche-Metapher dem Laien das Wunder des elektronischen Archivs näherbringen und ihm die Schwellenangst nehmen. "Mikrofiche", denkt er sich, "das kenne ich doch! Mikrofiches sind mein täglich Brot. Vor Mikrofiches habe ich keine Angst."


5. Rechtfertigung

Zur Rechtfertigung des im Vorfeld als kommerziell kritisierten Projekts "mikrofiche" wurde dem Bewilligungs-Ausschuß der Medienmogulerie monochrom deutlich gemacht, daß sich für die dabei entwickelten Technologien fast zwangsläufig spin-offs in die bemannte Weltraumforschung ergeben werden. Dank dieses schlagenden Arguments wurde der Antrag schließlich einstimmig angenommen und das Projekt konnte mit großzügiger Budgetierung in Angriff genommen werden.


6. Betriebsführung

Natürlich könnte ich jetzt komplizierte Diagramme aufzeichnen und mit einer detailierten Erörterung des Systems langweilen. Statt dessen gibt es jetzt eine kleine Führung durch die Labors der Technischen Abteilung der Medienmogulerie monochom, die den mikrofiche speicher nach jahrelanger Grundlagenforschung nun der Öffentlichkeit übergibt:



Gustav Hahvnbrnk untersucht gerade den Wafer des neuen Prozessors für den Mikrofiche-Server. Er ist Ophthalmologe, Kernphysiker, Heldentenor, Chipdesigner, Space-Shuttle-Pilot, Dentistenpraxisanwärter, Experte der Omophagie, Diplom-Imker und Herzchirurg. Außerdem sagt er, er sei lipophob. Dies ist zwar sicherlich formal richtig, aber im Grunde doch nur ein Trick, um die Liste noch länger zu machen. Dabei hätte er das doch gar nicht nötig. Wie macht er das alles nur? "Ja", lacht er, "i bin halt a Scientist!"



In den Arbeitspausen macht es ihnen Spaß, in einen bequemen Anzug zu schlüpfen und zwischen ihren Superminis lustzuwandeln.




Heidi führt gerade wieder einmal vor, wie viele Daten auf so eine WORM-Scheibe passen. Beiläufig bemerkt sie, daß auf diesem opaken Kunststoffzylinder mit dem obligatorischen Loch in der Mitte, der Inhalt all dieser Papierstapel Platz findet, die sie für die Vorführung hier aufgebaut hat. An diesem Punkt können natürlich die erstaunten "aaaaah"s und "oooooh"s aus dem Publikum nicht ausbleiben. Diese Demonstration hat noch nie ihre Wirkung verfehlt. Souverän.



Den Abteilungsleiter erwischen wir gerade beim Glasfaserspleißen, als wir in sein Büro kommen. Das hausinterne Supercomputer-Netz muß neu verkabelt werden, damit die sichere Anbindung des Mikrofiche-Servers gewährleistet ist. "Es gehört zwar nicht in mein Aufgabengebiet", erklärt er uns, "aber ich spleiße nun einmal gerne Glasfasern. Man kann da dieses ganze Werkzeug verwenden, das ist geil - wollen Sie auch einmal probieren?"

Dabei drückt er mir die Enden von zwei Glasfaserleitungen in die Hände und arbeitet konzentriert weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.




Als wir dann endlich einmal mit den Leuten der "Mikrofiche Development Division" sprechen wollen, finden wir das Gebäude verlassen vor. Der Portier verweist uns an die "monochrom Rocket-Launch Facility", wo wir nur noch erleben können, wie das Team in Richtung Mars von der Erde abhebt. Sie sagten, daß sie alles erreicht hätten, was auf Erden man sich nur erträumen kann, und sie würden nun woanders neue Herausforderungen suchen. Vor dem blauen Licht der tausenden Scheinwerfer zeichnet sich scharf die Silhouette eines händeringenden Vorstandsmitglieds ab. "Daß wir unsere Besten immer auf diese Weise verlieren müssen!", jammert er mir vor.

"Naja", denke ich, "einmal packt's halt jeden...".