warp
me away, broukal baby!
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Sehr
geehrter retoy.happy-monday! Was sagen Sie zur Verleihung des Prix Ars
96 an die etoy-Gruppierung? Und wie steht es mit deren aktuellen Projekten?
Ich danke, daß
Sie mir diese Frage gestellt haben. Vorerst möchte ich Ihnen jemanden
vorstellen, nämlich mein privates Elektronengehirn Ölk. Er spricht
einundvierzig Fremdsprachen und ist im Internet schon der große Hit.
Er kann viele, viele Millionen Rechenoperationen in der Sekunde durchführen,
sein Chip ist dabei nur so groß wie ein Groschen! Während sich
die etoys von ORF und Weltpresse feiern lassen und sich im TV wichtig machen,
geschehen tausend interessantere Dinge in meinem Brillenetui. Ha ha. Sehen
Sie sich diesen Aktenkoffer an. Er ist voller Daten. Das daran befestigte
Sicherheitssystem erkennt Diebe und Räuber am Geruch. Ich kann mit
Hilfe dieser kleinen Antenne jederzeit mit dem Koffer Kontakt aufnehmen
und ihm meine Position durchgeben. Ha ha. Das sind eben andere Dimensionen.
Ich bin ja nicht Klemptner von Beruf. Ha ha. Lust auf noch mehr High-Tech?
Meine Stiefel sind nicht zufälligerweise vorn abgerundet, sie beinhalten
ein in sich geschlossenes Datennetzwerk, da ist mehr Rechenpower drin als
im Apollo-Programm! Jeder Schritt ist ein weiterer in die Informationsgesellschaft.
Watch out! These boots are make for walking. Ha ha. Und die Haare laß
ich mir jetzt soo wachsen. Schon beschlossen, wo Sie Ihren nächsten
Urlaub verbringen? Ich kann’s ihnen sagen, in Retoyland! Dort begrüßen
Sie lebensgroße Broukal-Babies. Ha ha! Und etoy-Schlecker in sieben
Geschmacksrichtungen. Ich steh’ auf Kojak. Ha ha! Das ist noch lange nicht
alles. Web-Seiten entführen? Unnötiger geht’s nicht, Freunde!
Sieht das denn keiner!?! Ich gründe eine Boygroup! Ich klone mich
selbst. Fünf mal. Das ist der letzte Schrei! Der Hit im MTV der Zukunft.
Das werde ich dann aufkaufen. Ha ha! Nebenbei spiel’ ich Tetris und cash
ab! This is a hijack! Ha ha! Das hätten Sie jetzt nicht gedacht! Nicht?
Und dann laß ich mich zum Kaiser krönen ... ach was, ich krön’
mich selbst! Wo war ich gerade? Ach ja, meine Farm. Abgesehen davon, daß
es mir bereits gelungen ist Kühe mit fünfzig Rippen zu züchten,
ich habe da Probleme mit der EU, wird mein Grundstück von einer mittleren
Kernfusionskammer betrieben, die ich mir selbst gebaut habe. Die speist
dann die automatisierte Melkautomatik und pumpt die Milch in Röhrensystemen
nach Alaska, ein Heidengeschäft! Ha ha! Das investiere ich dann in
selbstgegründete kunstfreundlichen Versicherungskonzerne, über
die ich mich dann fördern lasse. So entgehe ich der Steuer, bin in
zahlreichen Ländern Staatsfeind Nummer 1 und lasse mich von Selbsthilfe-
und Terrorgruppen als Befreier feiern. Man kann mir keinen Mangel an Kreativität
nachsagen. Sicher fragen Sie sich jetzt, was sonst noch kommt. Publicity
gibt mir ja nicht besonders viel, aber ich würde doch gerne mal in
einem Film mitspielen. Avantgarde, oder so. Vielleicht die Geschichte eines
kleinen Politfunktionärs, der in Holland die Liebe seines Lebens kennenlernt
oder so? Super! Ha ha. Wenn ich 40 bin laß ich mich einfrieren. Mit
mei’m Kanari. Damit auch noch künftige Generationen mein Genie kennenlernen
können. Viva retoy! Ha ha. Und meine Klone regeln in der Zwischenzeit
mein Imperium, oder bauen eine Mondkolonie auf und drehen Sitcoms. Sie
glauben mir das nicht? Sie werden’s schon noch erleben. Die Wahrheit ist
dort draußen!
Danke für
das Gespräch. Sie sind wirklich eine Persönlichkeit!
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Wahnsinn!
Der Knüller der Szene! Jetzt erstmals im Internet, welches er nie
so richtig gemocht hat!
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