BIOGRAFIE VON GEORG PAUL THOMANN

GLOSSAR

320x200: Künstlergruppe, die als soziale, politische und technische
„Interventionszelle“ seit 1995 besteht. Neuere Arbeiten beschäftigen sich mit der aktuellen politischen Situation in Österreich und der Globalisierung.

Ablinger, Franky (*1967): Informatiker und Künstler, Mitglied der Gruppe > „monochrom“. Lebt in Wien und Luzern, Schweiz.

Achternbusch, Herbert (*1938): avantgardistischer Filmemacher, Künstler und Schriftsteller.

Adamski, Hans Peter (*1940): eigentlich James Richard Adamski; amerikanischer Fotorealist. Vater von > Jerry Zachary Adamski.

Adamski, Jerry Zachary (*1968): amerikanischer Elektroakustik-Musiker.

Adenauer, Konrad (1876-1967): deutscher Politiker (CDU), erster Bundeskanzler der BRD in den Jahren 1949-1963.

Alechinsky, Pierre (*1927): belgischer Maler zwischen Surrealismus und Expressionismus, trat 1949 der Brüsseler COBRA-Gruppe bei, übersiedelte 1951 nach Paris.

Ambros, Wolfgang (*1952): österreichischer Liedermacher, in den 70er Jahren erfolgreichster Vertreter des „Austropop“ („A Mensch möcht i bleibn“). Lebt in Wien.

Arena: alternatives Kulturzentrum und Veranstaltungsort in Wien.

Artmann, H. C. (1921-2000): österreichischer Schriftsteller und Übersetzer. Bekannt vor allem durch seine Mundartdichtungen („med ana schwoazzn dintn“).

Baader-Meinhof Gruppe: siehe > RAF.

Bachmann, Ingeborg (1926-1973): österreichische Lyrikerin und Schriftstellerin („Malina“, „Simultan“, „Gier“).

Badovinac, Zdenka (*1958): seit 1987 Kuratorin und Direktorin der Moderna Galerija / Museum Moderner Kunst Ljubljana. Lebt und arbeitet in Ljubljana.

Baedecker: Synonym für Reiseführer.

Bannister, Allan (*1953): Musiker. Bassist der Gruppe „Favourite Mishearings“. Soloprojekte im Sampling und Plunderphonics-Bereich. Betreiber des „Larkin“ Labels. Lebt in Berlin und Dublin.

Barfuss, Ina (Margot Trautwein, *1956): deutsche Aktionskünstlerin, bekannt durch ihre City-Performance „ARD, das deutsche Fernsehen. Ausdruckstanz zu ubiquitären TV-Signalen“.

Bargeld, Blixa (*1959): seit 1980 Gründer, Kopf und Sänger der Gruppe „Einstürzende Neubauten“. Seit 1984 Gitarrist der „Bad Seeds“. Zahlreiche Konzertreisen durch Europa, Nord- und Südamerika, Australien und Japan. Arbeiten als Komponist, Autor, Schauspieler, Sänger, Musiker, Performer und Dozent in vielen Bereichen der Darstellenden Kunst.

Barvinek, Alfred (*1965): österreichischer Medientheoretiker, TV-Künstler und Filmemacher. Lebt in Wien, Linz und Frankfurt.

Bechtold, Gottfried (*1947): österreichischer Künstler (Konzeptkunst, Land Art, Minimal Art, Lichtinstallationen).

Beikirchner, Konrad (*1947): österreichischer Mundart- und Folksänger, Ende der 70er Jahre One-Hit-Wonder mit der Austropopballade „I tram di“.

Benesch, Thomas (*1961): Kulturphilosoph und Konzeptionist. Journalistisch tätig u.a. für die österreichische Zeitschrift „profil“. Lebt und arbeitet in Wien.

Berchtold, Sandra (*1942): deutsche Filmemacherin. Ende der 70er Jahre vor allem durch ihre Experimentaltrickfilme bekannt.

Berger, Günther (*1938): österreichischer bildender Künstler, bekannt durch seine Buchserie „Nationalsozialistische Kunst“ und die Rundfunkserie „This is your Gott“ (1989-1991).

Bernhard-Buch: > Bernhard, Thomas.

Bernhard, Thomas (1931-1989): österreichischer Dramatiker („Heldenplatz“), Erzähler und Lyriker.

Beuys, Joseph (1921-1986): deutscher Künstler. In seinem plastischen und malerischen Werk entwickelte Joseph Beuys („Jeder Mensch ist ein Künstler“) das künstlerische Denken selbst als sinnlich-übersinnlichen Realakt.

Bewegung 2. Juni: Berliner bewaffnete Untergrund-Bewegung, bestand zwischen 1972 und 1980.

Bildzeitung: größte deutsche Boulevardzeitung, herausgegeben im Axel-Springer-Verlag.

Billy: Regalmarke des schwedischen Möbelkonzerns IKEA.

Blonk, Christoph (*1959): besser bekannt als „Zaro Zaro“. Österreichischer Musiker und Performer. Lebt und arbeitet in Köln.

Blumenau, Martin (*1960): Journalist. Moderator und leitender Redakteur beim österreichischen Radiosender FM4 (> ORF).

Blumenschein, Tabea: Berliner Künstlerin und Musikerin aus dem Umfeld der > „Genialen Dilettanten“, arbeitete mit der > „Tödlichen Doris“.

Böll, Heinrich (1917-1985): deutscher Schriftsteller. Sein Schaffen schildert geschärften Blickes die Alltagswirklichkeit des Kriegs. Erhielt 1972 den Nobelpreis für Literatur.

Bömmels, Peter (*1951): deutscher Maler aus dem Umfeld der Kölner > „Jungen Wilden“. Ehemaliger Herausgeber der Popkulturzeitschrift „Spex“.

Brandstätter-Schmitz, Elena (*1971): Journalistin und Sozialwissenschaftlerin. Mitarbeiterin am Projektzentrum für Frauen- und Genderforschung der Universität Wien.

Brandt, Willy (1913-1992): deutscher Bundeskanzler (SPD) von 1969 bis 1974.

Brauer, Arik (*1929): Wiener Maler und Liedermacher. Mit seinen Bildern und einigen Schallplatten in Mundart in den 70er Jahren in Österreich populär geworden.

Breitner, Paul (*1951): ehemaliger deutscher Fußballspieler. Verweigerte aus politischen Gründen als einziger deutscher Spieler in der Auswahl die Teilnahme an der Fußball-WM 1978.

Breytenbach, Breyten (*1939): Südafrikanischer Schriftsteller, Maler und Anti-Apartheid-Aktivist.

Broniowski, Stefan: österreichischer Publizist und Lektor.

Bruckmayr, Didi (Dietmar Bruckmayr, *1966): Performance-Künstler, Sänger, Videokünstler und Sozialwissenschaftler. Sänger der Gruppen „Fuckhead“ und „Wipeout“. Lebt in Wien und Linz.

Brus, Günter (*1938): österreichischer Maler, Grafiker und Schriftsteller. Mitbegründer des > Wiener Aktionismus. Lebt in Graz.

Buchrieser, Franz (*1937): österreichischer Schauspieler, bekannt geworden durch seine Rolle als Fernsehinspektor Kottan.

Werner Büttner (*1954): deutscher Künstler, seit 1990 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

Butzmann, Frieder (*1954): Berliner Musiker und Geräuschesammler aus dem Umfeld der > „Genialen Dilletanten“.

Café Marat: alternatives Literatencafé, das in der Privatwohnung von Peter Ulbricht im 7. Wiener Gemeindebezirk zwischen 1978 und 1979 betrieben wurde.

Carpenter, Karen (1950-1983): US-amerikanische Sängerin („The Carpenters“)

Cave, Nick (*1957): australischer Musiker („Birthday Party“, „Nick Cave and the Bad Seeds“) und Schriftsteller („King Ink“).

Celan, Paul (1920-1970): Schriftsteller. Sein lyrisches Werk („Todesfuge“) gilt als Höhepunkt der klassischen Moderne.

Club 2: TV-Diskussionssendung im > ORF von Mitte der 70er bis Anfang der 90er Jahre. Erlangte vor allem durch die Einladungspolitik und die Länge vieler Sendungen (open end) im gesamten deutschsprachigen Raum Bedeutung.

Cohn-Bendit, Daniel (*1945): Politiker in Frankreich und Deutschland, Vorsitzender der Grünen im Europäischen Parlament. Bedeutender Aktivist der Studentenbewegung 1968 in Paris.

Cordoba: argentinische Stadt in der bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 die österreichische Mannschaft die deutsche mit 3:2 besiegte. „Cordoba“ ist seither in Österreich zum Synonym für dieses historische Sportereignis geworden.

Corti, Axel (1933-1993): österreichischer Film- und Theaterregisseur, Radiomacher („Der Schalldämpfer“).

Dabney, Ted (*1953): Grafiker und Musiker. Mit seinem Label „Zen“ arbeitete er an den ersten Soundtracks für Computerspiele, unter anderem für Atari.

Dahn, Walter (*1954): deutscher Künstler und Maler aus dem Umfeld der > „Mülheimer Freiheit“.

Danner, Gary: österreichischer Musiker, gründete 1988 gemeinsam mit der Künstlerin Elisa Rose die „Station Rose“.

Danzer, Georg (*1946): österreichischer Liedermacher, gemeinsam mit Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich seit Ende der 90er Jahre als „Austria 3“ präsent. Lebt in Wien.

Das Zentral: deutsch-österreichische Interventionskünstlergruppe, die vor allem durch aufsehenerregende Theaterproduktionen im öffentlichen Raum bekannt wurde.

David, Jacques-Louis (1943-1998): französischer Autor, bekannt für seine minimalistisch-repetitive Erzählform.

Derrick: vom Schauspieler Horst Tappert verkörperter, äußerst populärer deutscher Fernseh-Kommissar.

Diederichsen, Diedrich (*1957): deutscher (Pop-)Journalist, Kulturtheoretiker und Autor. 1988-2000 Mitherausgeber des „Spex“.

DJ Ötzi (Gerry Friedle, *1971): österreichischer Entertainer, mit Party-Musik („Anton aus Tirol“, „Hey Baby“) in ganz Europa erfolgreich.

Dokoupil, Jiri Georg (*1954): Maler, Mitbegründer der > „Mülheimer Freiheit“. Lebt und arbeitet in Köln und Santa Cruz de Tenerife.

Dordevic, Goran (1943-1994): Künstler und Kulturphilosoph. Lebte in Ljubljana (heute Slowenien) und Paris.

Drahdiwaberl: Wiener Fun-Rockband um Stefan Weber, die in ihrer Geschichte dutzende Mitglieder hatte, unter anderem auch Falco.

Dreschke, Heinz (*1950): Herausgeber der Literaturzeitschrift „Streitschrift für Ketzer“.

Dunnan, Fred (*1938): Bildender Künstler und Radiojournalist. Arbeitete von 1981-1994 unter dem Pseudonym „Colonel Small“. Lebt in Los Angeles.

EAV: seit 1977 bestehende steirische Rock-Kabarett-Band. Mitte der 80er Jahre große Publikumserfolge („Ba-Ba-Banküberfall“, „Küss die Hand, schöne Frau“) in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Edlinger, Thomas (*1967): Wiener Journalist und Radiomacher: „Im Sumpf“, gemeinsam mit > Fritz Ostermayer, auf FM4 (> ORF).

Ensslin, Gudrun (1940-1977): Mitglied der Baader-Meinhof Gruppe (> RAF).

Export, Valie (*1940): Medien- und Performancekünstlerin, Filmemacherin, Professorin an der Kunstakademie für Medien, Köln. Lebt in Köln und Wien.

Farocki, Harun (*1944): deutscher Avantgarde-Filmemacher. Ab 1966 filmt er, anfänglich meist dokumentarisch-didaktische Lehr- und Agitationsfilme, inspiriert von der außerparlamentarischen Opposition. Später Experimental- und sozialpolitische Filme.

Fassbinder, Rainer Werner (1945-1982): deutscher Filmemacher und Schauspieler. („Die Ehe der Maria Braun“, „Berlin-Alexanderplatz“).

Feddersen, Helga (1930-1990): deutsche Schauspielerin, unter anderem in der TV-Comedyserie „Klimbim“.

Flex: Wiener Alternative-Club, in dem Ende der 90er Jahre jeden Sonntag das „Soft Egg Cafe“ stattfand.

FPÖ: Freiheitliche Partei Österreichs. Rechtspopulistische Partei, der von 1986-2000 Jörg Haider vorstand. Seit 2000 in einer Koalition mit der > ÖVP Teil der Bundesregierung.

Fresacher, Gerhard (*1972): Maler, Multitalent mit derzeitigem Schwerpunkt Bühnenbild.

Fürlinger, Evelyn (*1975): österreichische Künstlerin, Philologin und Übersetzerin. Mitglied der Gruppe > „monochrom“.

Gallagher, George (*1946): sozialromantischer britischer Theaterregisseur. Wurde als Undergroundliterat durch das Anbringen von Gedichten, kurzen Dramen und Prosatexten in verschiedenen Londoner Stadtteilen in den frühen 70er Jahren bekannt.

Gappmayr, Heinz (*1925): österreichischer Künstler, lebt und arbeitet in Innsbruck.

Gärtner, Klaus „Grätsche“ (*1956): deutscher Maler und Schauspieler. Mitglied der experimentellen Theatergruppe „Exchange“. Lebt und arbeitet in Stuttgart.

Gaye, Marvin (1939-1984): amerikanischer Soulsänger („What's going on“).

Gebauer, Tonki (*1972): Musiker im Bereich neuer elektronischer Musik und Computer-Künstler. 1998 gründete er „Edition Elektroklast“, gefolgt von seinem Label „Resolve Ungeheuer“. Sein künstlerisches Hauptaugenmerk liegt auf der elektronischen Musik sowie der Erstellung von Instrumenten/Objekten zur Tongenerierung. Projekte im Bereich Computer-Kunst.

get to attack: Initiative österreichischer Künstler und Aktivisten, die sich gegen die Regierungsbeteiligung der > FPÖ richtet.

Geniale Dilletanten, die: nach einer Anthologie im > Merve-Verlag benannte Berliner Musik-Subkultur Anfang der 80er Jahre, unter anderem > „Die tödliche Doris“, „Einstürzende Neubauten“, „Sprung aus den Wolken“, Thomas Kapielski, „Schweinebucht“.

Geo: deutsches Monatsmagazin über Naturwissenschaft und Reisen.

Gibson, William (*1948): amerikanischer Schriftsteller, wesentliche Figur des „Cyberpunk“ durch seinen Roman „Neuromancer“.

Gonzalez-Torres, Felix (1957-1996): In Kuba geborener Künstler, lebte in New York. Seine Arbeiten wurden in mehreren großen Einzelausstellungen gezeigt, etwa vom Solomon R. Guggenheim-Museum New York (1995) oder dem Sprengler-Museum in Hannover, Deutschland.

Grass, Günther (*1297): deutscher Schriftsteller. Mitglied der „Gruppe 47“. Schreibt barock überquellende, dabei oft skurrile und schockierende zeitkritische Romane („Die Blechtrommel“).

Grenzfurthner, Johannes (*1975): österreichischer Künstler, Journalist und Filmemacher. Gründer der Gruppe > „monochrom“.

Grothus, Ed: Friedens- und Anti-Atombomben-Aktivist. Nach zwanzigjähriger Mitarbeit im Los Alamos National Laboratory Ausstieg aus der Nuklearforschung während des Vietnamkriegs (1969). Besitzer des “Black Hole", einer als pazifistisches Anti-Atom-Mahnmal fungierenden Lager- und Verkaufsstätte von Schrott aus der Nuklearforschung.

Grünpresse: von Politautor Ulf Streele 1982 gegründeter alternativer Kleinverlag aus Dortmund, der durch die Veröffentlichung von Heiner Peters kontroversiellem Essay „Minute Maiden“ 1986 berühmt wurde.

Günther, Arnold (*1955): Musiker und Komponist. Bekannt für seine Zusammenarbeit mit Fred Frith. Seine minimalistische Oper „Eine Anthropologin auf dem Mars“ basiert auf dem gleichnamigen Buch des Neurologen Oliver Sacks. Lebt und arbeitet in Kopenhagen.

Gütersloh, Albert Paris (A. Conrad Kiehtreiber, 1887-1973): Maler und Schriftsteller. Lehrer von Arik Brauer und Ernst Fuchs. Geistiger Vater der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

Gwirkst: kleines Kassettenlabel des Niederösterreichischen Musikers Rainer Gschwendtner (später bekannt für seine Zusammenarbeit mit der Gruppe „Slout“).

Haider, Jörg: siehe > FPÖ.

Hainburg: Stadt westlich von Wien. Bekannt durch die Besetzung der Hainburger Au im Winter 1983/84, um die Bauarbeiten an einem geplanten Wasserkraftwerk zu stoppen.

Hallervorden, Didi (*1935): deutscher Komiker. In den 80er Jahren mit einigen Filmen im gesamten deutschsprachigen Raum sehr populär („Der Schnüffler“).

Hallucination Company: seit Ende der 70er Jahre bestehende Wiener Comedy-Rockband. In den 80er Jahren spielen zahlreiche spätere Größen bei der Hallucination Company.

Handke, Amina (*1969): Arbeitet als bildende Kuenstlerin mit verschieden Materialien und Medien (Audio/Video, Einrichtungen, Objekte, Theaterausstattung) und hat in diesem Zusammenhang seit 1990 eine Vielzahl an Kooperationen, Ausstellungen und Projekten realisiert und mitgestaltet. Tochter von > Peter Handke. Lebt und arbeitet in Wien.

Handke, Peter (*1942): österreichischer Schriftsteller („Publikumsbeschimpfung“, „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“, „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“).

Haribo: „Hans Riegel Bonn“, deutscher Süßwarenhersteller, vor allem mit „Gummibärchen“ am Markt präsent.

Heinz aus Wien: österreichische Alternative-Band.

Heller, André (Franz Heller, *1947): Multimediakünstler, Entertainer, Liedermacher, Autor. Bekannt für seine Arbeiten, die „ein Hohelied auf die menschliche Kreativität und Phantasie singen“, z.B. „Zirkus Roncalli“, „Begnadete Körper“, „Sein und Schein“.

Hellmer, Joris (*1974): österreichischer Hip-Hop Musiker, Mitglied der Gruppe „Trigger“. Durch Aktionen im Rahmen der Demonstrationen gegen die > schwarz-blaue Koalition bekannt.

Hensbach, Jürgen (1939-1990): deutscher Theaterschauspieler, der wesentlich zum Aufstieg des Schauspiels Bochum in den 60er Jahren beitrug.

Henze, Hans-Werner (*1941): deutscher Dokumentarfilmer und Drehbuchautor. Bekannt durch aufwendige Dokumentarfilmproduktionen zu Beginn der 70er Jahre. Ende der 70er Jahre intensive Zusammenarbeit mit dem Fernsehfilmemacher Rainer Erler („Operation Ganymed“, 1977 und „Fleisch“, 1979).

Herold, Georg (*1952): deutscher Maler, Aktionskünstler, Modedesigner. Seit 1997 Mitherausgeber des „Jetzt!“ (Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung).

Hirsch, Ludwig (*1946): österreichischer Schauspieler und Liedermacher („Dunkelgraue Lieder“). Lebt in Wien.

Hoeneß, Uli (*1951): ehemaliger deutscher Fußballspieler. FC Bayern-München Legende. Derzeit Manager von Bayern-München.

Hofer, der: Figur aus dem Austropop-Hit „Da Hofa“ von Wolfgang Ambros (Text: Joesi Prokopetz).

Hofer, Markus (*1967): auch unter dem Pseudonym „Viehdieb“ bekannt. Spielt in der Reggaeformation „The Buccaneers“.

Hörbig, Rainhardt (*1951): deutscher Maler, lebt und arbeitet in Wien und Klosterneuburg. Bekannt für seinen Zyklus „Lachsberg“.

Horch, Jürgen (*1959): Schauspieler und Bildhauer, Vertreter der > „jungen Wilden“ in Berlin und Wien. Lebt seit 1994 in Japan.

Horkheimer, Max (1895-1973): neomarxistischer Soziologe und Philosoph, Vertreter der Frankfurter Schule. Bekannt für „Dialektik der Aufklärung“ (mit Theodor W. Adorno).

Imura, Taka: japanischer Künstler und Filmemacher („DADA '62“).

Institut für Transakustische Forschung: das Institut für Transakustische Forschung ist eine in Wien gegründete Plattform für gehörbildene Kunst/Wissenschaft und auditive Phänomenologie. Es untersucht die Grenzen zwischen Akustik und ihren Tangentialgebieten: Wissenschaft und Kunst, Alltag und Forschung, Klang und Geräusch, Ton und Licht, akustischen und anderen Perzeptionsmodalitäten (www.iftaf.org).

Jeanson, Blandine (1944-1999): französische Schauspielerin; kurzzeitig Lebensgefährtin Thomanns in Paris.

Jenkins, Alan: englischer Musiker, Texter, Herausgeber des Fanzines „Spot the Bear“, Mitbegründer der Gruppen „The Deep Freeze Mice“, „The Creams“, „Ruth's Refrigerator“, „The Chrysanthemums“. Betreibt das „Cordelia“-Label.

Jeschke, Wolfgang (*1936): deutscher Publizist und Schriftsteller („Midas“). Herausgeber der Science Fiction-Reihen des Heyne Verlages.

Jorge XIV (*1955): Künstler. Seit seiner Performance „Bewusst Obdachlos in Bielefeld“ (München 1988) verschollen.

Jorn, Asger (Ulrich Herboldt, *1955): deutscher Maler und Autor, nicht zu verwechseln mit dem Dänen Asger Jorn, der 1961 aus der Situationistischen Internationale ausgeschlossen wurde, dessen Namen er als Pseudonym wählte.

Junge Wilde: Stilbezeichnung für malerische Tendenzen im Deutschland der frühen 80er Jahre mit Bezug auf New Wave und Punk.

K1: > siehe „Kommune 1“.

Karner, Heinz (*1938-1998): rechtskonservativer österreichischer Schriftsteller und Journalist.

Kästner, Erich (1899-1974): deutscher Schriftsteller, bekannt vor allem durch seine Kinderbücher („Das doppelte Lottchen“, „Das fliegende Klassenzimmer“).

Kellis, Melanie (*1948) und Charlton (1938-1997): Künstler- und Kunsthändlerpaar, das zwischen 1970 und 1990 einige Galerien in New York betrieb.

Kesey, Ken (1935-2001): US-amerikanischer Schriftsteller („One Flew Over the Cuckoo's Nest“) und Kultfigur, Gründer der Aktionistengruppe „The Merry Pranksters“.

Kippenberger, Martin (1953-1997): Künstler (> „junge Wilde“). Lebte in Köln und Wien.

Kirch, Leo (*1926): konservativer deutscher Fernsehunternehmer (Beta Film, SAT1, Premiere). Grundlage seines Unternehmens ist vor allem die Vermarktung von Filmrechten.

Kléber, Lucienne (*1939): französische Autorin und Philosophin.

KLF/K-Foundation: Kopyright Liberation Front. International agierendes aktionistisches Künstlerkollektiv. Bekannt vor allem durch programmierte Angriffe auf die Hitparade („What Time is Love“) und spektakuläre Events, etwa die rituelle Verbrennung von 1.000.000 Pfund.

Knappsack: Berliner Punk-Pop-Formation mit eingängige Melodien und kritische Texten, die vor allem in der deutschen New Wave-Bewegung rezipiert wurde. Bekanntester Hit: „Käfer Käfer“ (1984).

Kolonovits, Christian (*1952): österreichischer Komponist (V.S.O.P.) und Musik-Produzent. Arrangeur für W. Ambros, Boney M., u.a.

Kommissar Rex: in ganz Europa gezeigter TV-Krimi, deutsch-österreichische Koproduktion. Spielt in Wien, die Hauptrolle verkörpert ein perfekt abgerichteter Polizeischäferhund.

Kommune 1: Die „K1“ experimentierte im Westberlin der 60er Jahre mit einer neuen Lebensform und gilt als ein Symbol und Mythos der 68er-Bewegung.

Koncilia, Friedl (*1948): Fußballer, Tormann der österreichischen Nationalmannschaft in den 80er Jahren.

Kos, Wolfgang (*1949): Historiker, Journalist, Redakteur im Radiosender Ö1 (> ORF), Lektor am Wiener Institut für Zeitgeschichte.

Kraushofer, Martin (*1971): Programmierer, Hobbymusiker.

Kreisler, Georg (*1922): Komponist, Autor, Kabarettist. Während seiner Emigrationszeit in den USA Komponist für Hollywood-Filme. 1955 als amerikanisch Staatsbürger Rückkehr nach Wien. Autor zahlreicher Bühnenstücke, Fernsehspiele und Lieder („Gemma Tauben vergiften im Park“). Lebt in Basel.

Krenz, Frank (*1962): Künstler, Kulturphilosoph und Autor („Der Tag zuvor“). Seit 1988 Assistent von G. P. Thomann. Diverse Lehrtätigkeiten, unter anderem Gastdozent an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Lebt in Essen und Wien.

Kreuzer, Franz: österreichischer Journalist und Politiker. Gesundheitsminister unter Bundeskanzler > Sinowatz, Moderator im ORF, unter anderem des > „Club 2“.

Król, Joachim (*1957): deutscher Filmschauspieler („Der bewegte Mann“, „Zugvögel“).

Kronenzeitung: auflagenstärkste Tageszeitung Österreichs. Die politische Linie ist mit wenigen Worten nicht zu beschreiben, in wichtigen Fragen jedoch auffallend konservativ bis rechtspopulistisch.

Krylov, Victor (*1941): Experimenteller Physiker und Autor, Vater der zyklischen Umwandlungstheorie.

Kühn, Udo (*1939): Gründungsmitglied der > „Kommune1“, von der er sich im Mai 1967 trennte.

Kujau, Konrad (1938-2000): bekannt geworden durch seine Fälschung der angeblichen Hitler-Tagebücher 1983 und deren Verkauf an die deutsche Wochenzeitschrift „Stern“.

Kummerer, Christoph (*1974): Künstler und Musiker 1996-99 Mitarbeit bei > Public Netbase in Wien. 1996 Gründung von „lo-res.org“. 1998 Gründungsmitglied des Netzlabels „pilot.fm“ (Video Positive Liverpool). Lebt in Wien und Berlin.

LaDalle, Jacques (1903-1972): französischer Soziologe und sozialistischer Kommunalpolitiker in Paris; unterstützte 1968 die Studentenproteste an der Universität Nanterre.

Laibarös, Johnny (Werner Leistner, *1970): Österreichischer Diffamierungsaktivist und Interventionskünstler. U.a. bekannt durch sein „Austrokunsttrotttraktat“ (1996) und seine Aktion „Feuersalamanderzucht und kontrollgesellschaftliche Lebenspraxis“ (1998).

Langhans Teufel: Die kurzzeitig von > Kummerer und > Stepanek gemeinsam mit Thomann gegründete Musikformation „Langhans Teufel“ entlehnt ihren Namen zweier Mitglieder der > „Kommune 1“, Rainer Langhans und Fritz Teufel.
In der Wiener Elektronikszene der späteren 90er Jahre wurde daraufhin der Begriff „teuff“ als ästhetischer Bestimmungsbegriff für Gescheitertes, per se Albernes verwendet.

Lapicque, Charles (1898-1988): französischer Maler und Naturwissenschaftler, ab 1943 widmete er sich vollständig der Malerei, beeinflusst durch den Kubismus und mittelalterliche Kunst entwickelte er seinen figurativen und farbintensiven Stil. Lebensgefährte Thomanns in Paris. Im hohen Alter ein bedeutender Kämpfer für die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexuellen.

„Laundromess“: 1974 in einem aufgelassenen Waschsalon entstandene Bar im New Yorker Stadtteil SoHo. Bekannt durch die „Legga Happenings“ in den Jahren 1976 und 1977. Wurde 1978 nach einem umstrittenen Polizeiübergriff geschlossen.

Leary, Timothy (1920-1996): amerikanischer Philosoph, Wissenschaftler, Psychologe und „Drogenguru“.

Lehrer Dr. Specht : Figur aus der deutschen TV-Serie „Unser Lehrer Dr. Specht.“

Leistner, Werner (*1970): auch bekannt als > Johnny Laibarös.

Lhomme, Irina (*1950): in ihrer Jugend Pariser Intellektuellen-Groupie, später Nachrichtenredakteurin beim TV-Sender France2.

Lomographen: Gruppe von Künstlern, die Anfang der 90er Jahre mit der Lomographie die alte russische Kamera LOMO populär machte.

Lorenz, Peter: deutscher Politiker, wurde 1975 als Vorsitzender und Spitzenkandidat der Berliner CDU von der > Bewegung 2. Juni entführt und im Austausch gegen die Freiheit von 6 inhaftierten Terroristen wieder freigelassen.

Lumbach, Paul (1942-1989): deutscher Musiker und Komponist. Produzierte in den 60er Jahren elektronische Musik bevor er sich der Klassik zuwandte. Ab 1982 Chefdirigent des Hessischen Rundfunkorchesters.

Lumbach, Paul (1942-1985): österreichischer Performance- und Interventionskünstler. Bedeutender Vertreter der Gruppe > „Das Zentral“.

Lüthi, Urs (*1947): Schweizer Künstler. Seit 1994 Professor an der Kunsthochschule Kassel. 2001 vertrat er die Schweiz bei der Biennale in Venedig. Lebt in München und Kassel.

Macke, August (1887-1914): deutscher Maler des Expressionismus und Gründungsmitglied der Münchner Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“.

Mammuth, Alivia (*1959): österreichische Videokünstlerin. Lebt und arbeitet in Graz.

Marchart, Oliver (*1968): Politologe und Philosoph. Lebt in Wien.

McDowell, Oregon John (*1950): US-amerikanischer Künstler. Unter anderem Zusammenarbeit mit der experimentellen Theatergruppe „Surveillance Camera Players“ in New York. Lebt in Toronto, Kanada.

McKenna, Craig: (*1940): amerikanischer Performancekünstler, bekannt durch Metall- und Drahtinstallationen. Lebt und arbeitet seit 1987 in Edinburgh, Schottland.

McKenna, Terence (*1946): Ethno-Botaniker, Philosoph und Historiker. Hauptinteressensgebiet psychoaktive Substanzen und ihre Geschichte.

Media Markt: deutsche Handelskette für Consumer Electronics mit zahlreichen Filialen in Europa.

Mego: Wiener Plattenlabel, das vor allem experimentelle elektronische Musik verlegt.

Meins, Holger (1941-1974): deutscher Filmemacher, ab 1971 Mitglied der > Baader-Meinhof-Gruppe. Nahm sich im Gefängnis durch Hungerstreik das Leben.

Meiseneder, Herbert (*1943): deutscher Experimentalmusiker und spiritistischer Maler, bekannt durch seine experimentellen Hörspiele. Lebt in London.

Merve: Berliner Intellektuellenverlag bei dem u.a. Jean Baudrillard, Gilles Deleuze und Paul Virilio in der deutschen Übersetzung erscheinen.

Minsky, Marvin (*1927): Professor für „Electrical Engineering and Computer Science“ am Massachusetts Institute of Technology, Boston und Autor. Bekannt durch seine Forschungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz.

Minus Delta t: 1978 gegründete ethnologische Künstlergruppe, bestehend unter anderem aus Mike Hentz, Karel Dudesek, Christian Vanderborght, Wolfgang Hoffmann. Vor allem bekannt durch das Bangkok Projekt („Minus Delta t: transport of the Stone from Wales to the Himalayas“).

Mock, Alois (*1934): Politiker. Vorsitzender der konservativen Österreichischen Volkspartei ( > ÖVP) von 1979-89. Österreichischer Außenminister von 1987-95. Erntete Kritik, als er als einer der ersten westlichen Politiker für die Anerkennung der Souveränität Kroatiens und Sloweniens eintrat.

monochrom: die „Medienmogulerie“ (Eigendefinition) monochrom ist ein Publikations-Kunst-Theorie(-Cocooning)-Bastel-Kollektiv mit Hang zum Aktionismus, Sitz in Wien. monochrom wurde 1992/93 gegründet und arbeitet in den verschiedensten künstlerischen und popkulturellen Bereichen. monochrom publiziert ein Jahrbuch-Magazin („monochrom: ein ontologisches sanierungsportfolio“), produziert Kurzfilme, fungiert als „Herausgabe- und Zerstörungsorgan“ von Musik und Websites.

Mooshammer, Rudolf: Modedesigner, Gründer des Modelabels „MCM“, Societyfigur. Lebt in München.

Morauer, Margot (*1927): österreichische Lyrikerin, bekannt für ihren Gedichtband „Auf Beinen“.

Mordbuben AG: österreichische Punkband Ende der 70er Jahre.

Moretti, Tobias: österreichischer Schauspieler, einer breiten Öffentlichkeit durch seine Rolle als Kommissar Moser in der Serie > Kommissar Rex bekannt.

Moser, Hans (Jean Julier, 1880-1964): österreichischer Volksschauspieler, populär vor allem durch zahlreiche Filmkomödien aus den 30er bis 60er Jahren („Hallo Dienstmann“).

Mühl, Otto (*1925): Maler, Vertreter des Wiener Aktionismus. Schuf zwischen 1960 und 1971 Materialbilder und Gerümpelskulpturen. Danach war er kaum noch künstlerisch tätig, sondern konzentrierte sich auf die „aktionsanalytische Kommune“ Friedrichshof (Burgenland), die 1990 aufgelöst wurde.

Muhri, Franz (1924-2001): Vorsitzender der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) von 1965-1990.

Mülheimer Freiheit: Künstlergruppe. Die 1980 erfolgte Ausstellung "Mülheimer Freiheit & Interessante Bilder aus Deutschland" markiert einen Wendepunkt der deutschen Kunstszene und stellte eine nach Beuys arbeitende, neoexpressionistische Generation vor, die sich mit Malerei und der Wiederentdeckung deutscher Strömungen vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigte.

Nabermayer, Gudrun (*1949): in den 70er Jahren Sympathisantin der > RAF. Danach Studium der Politik- und Sozialwissenschaften. Publikation zahlreicher Texte zur Beziehung BRD/DDR in den 70er und 80er Jahren. Lebt und arbeitet in Bochum.

Nägeli, Harald (*1939): Schweizer Graffiti-Künstler, bekannt als der aktionistische „Sprayer von Zürich.“

Negroponte, Nicholas: US-amerikanischer Wissenschaftler und Autor. Ein Mitbegründer des Massachusetts Institute of Technology „Media Laboratory“. Schreibt u.a. für „Wired“.

Neidhart, Didi (auch Heitzer Fred): österreichischer Musiker (u.a. Wipeout) und Journalist für „Skug“.

Nüchtern, Klaus (*1961): Kulturjournalist bei der Wiener Stadtzeitung „Falter“.

Oehlen, Albert (*1954): deutscher bildender Künstler (> „junge Wilde“). Lebt in Köln und La Palma.

Öhner, Vrääth (*1965): Kulturwissenschaftler (Film- und Medientheorie). Lebt in Wien.

ORF: Abkürzung für „Österreichischer Rundfunk“. Öffentlich-rechtlicher Sender mit zwei bundesweiten TV-Stationen (ORF1, ORF2) und zahlreichen Radiostationen. Hitradio Ö3: Mainstream-Pop und Rock Sender, der bundesweit höchste Einschaltquoten erzielt. Ö1: Klassik, Kultur, Dokumentation. Ö-Regional: auf die einzelnen Bundesländer abgestimmtes regionales Programm, vor allem Volksmusik und Schlager. FM4: Alternative-Mainstream Sender.
Bis Ende der 90er Jahre quasi einziger Anbieter elektronischer Medien in Österreich.

Orridge, Genesis P. (Neil Megson; *1950): „Cultural Engineer“, Musiker und Künstler, lebt in London.

Orsolic, Hans: österreichischer Boxer, Mitte der 80er Jahre durch seinen autobiografischen Austropop-Song „Mei patschertes Leben“ einem jüngeren Publikum bekannt geworden. Genießt Kultstatus.

Ostermayer, Fritz (*1956); Künstler, Musiker und Radiomacher bei Ö3, später FM4 (> ORF). Gemeinsam mit > Thomas Edlinger „Im Sumpf“. Lebt in Wien.

ÖVP: Österreichische Volkspartei. Konservative Partei, war seit 1945 nur 16 Jahre lang nicht in der Bundesregierung vertreten. Seit 2000 stellt die ÖVP in einer Koalitionsregierung mit der > FPÖ den Bundeskanzler.

Paap, Jochem (auch Speedy J): holländischer DJ und Musik-Produzent.

Palatschinke: österreichische Bezeichnung für Pfannkuchen.

Park, Para Ernest (*1959): spanischer Maler und Aktionskünstler. Lebt in Barcelona.

Patzak, Peter (*1945): Filmregisseur. Arbeiten für das Fernsehen (Fernsehspiele, Serie „Kottan ermittelt“, 1976-83) und Filme in Österreich und Deutschland.

Pauline, Mark: in den 70er Jahren Gründer des Industrial Art Labels „Survival Research Labs“, die immer wieder spektakuläre Maschinenperformances veranstalten.

Penderecki, Krysztof (*1933): polnischer Komponist. Penderecki gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter einer gemäßigten Moderne.

Perch, Hannah (*1945): amerikanische Künstlerin, bekannt für ihre aus Beton gegossenen Skulpturen. Lebt und arbeitet in Los Angeles.

Pfäff, Gunther (*1970): bekanntes Mitglied der grünalternativen Studentenverbindung. Aktivist der österreichischen Politaktionsgruppe > „get to attack“.

Picq, Jean-Noel (*1924): französischer Psychologe, Soziologe und Autor. Arbeitet seit den 80er Jahren als Psychoanalytiker und unterrichtet an der Universität Rouen.

Playmobil: deutsche Spielzeugfirma.

Postbauer-Heng: bayrische Großgemeinde.

Préscut, Nathalie (*1962): französische Kulturtheoretikerin. Bekannt durch ihr kontroverses Buch „L'écriture prochaine“.

Pritt: Allesklebermarke.

Pronev, Prako (*1964): russischer Autor und Videokünstler. Lebt in St. Petersburg.

Pryne, David (*1943): Popmusiker und Aktionskünstler. Sänger der Gruppe „Flyrr“. Lebt in London und Birmingham.

Public Netbase (t0/Institute for New Culture Technologies): Wiener Kultureinrichtung, Forum für Net-Art sowie politische und wissenschaftliche Veranstaltungen rund um Informationstechnologie.

Quinn, Jonathan (*1968): Künstler, Grafikdesigner, Übersetzer und Teilzeit-Kunst-Korrespondent. Lebt in Wien. Spendete Thomann Blut.

Radio Orange: „Orange 94.0 - das freie Radio in Wien.“ Wiener Community-Radio-Station, seit 1998.

RAF (Rote Armee Fraktion): stadtguerrillistische Gruppe, die in der BRD zwischen 1970 und 1998 den Protest der sechziger Jahre auf militante Weise aus dem Untergrund weiterführte.

Rainer, Arnulf (*1929): Maler. Bedeutender Vertreter der abstrakten informellen Kunst in Österreich, vor allem durch seine Übermalungen (von Grafiken und Fotografien). Zeitweise Nähe zum > Wiener Aktionismus.

Ransmayr, Christoph (*1954): österreichischer Erzähler und Essayist. Lebt in Irland.

Rascot, Isabelle (1943-1968): Journalistin bei „L´Humanité“, Lebensgefährtin Thomanns in Paris.

Red Crayola, the: phasenweise auch The Red Krayola; experimentelle Band um den Popintellektuellen Mayo Thompson. 1967 gegründet, seither in immer neuen Konstellationen tätig. Hausband der britischen KünstlerInnengruppe „The Art & Language“.

Renard, Jacques (*1945): französischer Kameramann, Film- und TV-Regisseur.

Resetarits, Kathrin (*1973): österreichische Filmemacherin. Lebt in Wien.

Resetarits, Lukas (*1947): österreichischer Kabarettist und Schauspieler. Hauptdarsteller in der TV-Serie „Kottan ermittelt.“

Rhiz: Wiener Neuelektronik-Lokal, war durch die Lokalbesitzer mit dem „Charizma“-Label verbunden.

Richter, Beatrice (*1947): deutsche Schauspielerin.

Robnik, Drehli (Andreas Robnik, *1967): österreichischer Filmwissenschaftler, Entertainer und DJ. Lebt in Amsterdam und Wien.

Roda Roda (Alexander Sándor Rosenfeld, 1872-1945) : Satiriker, Dramatiker, Humorist. Lebte in Paris, München und Berlin.

Rosachrom: Wiener Band der Musiker Franz Dorfner, Fred Jakesch und Heinrich Pichler, bestand von 1980-1982.

Roskilde: dänischer Ort, in dem jährlich eines der größten europäischen Musikfestivals stattfindet.

Rubinowitz, Tex (*1964): in Deutschland geborener Künstler, Cartoonist und Musiker. Lebt in Wien seit 1984. Zeichnet regelmäßig für die Wiener Stadtzeitschrift „Falter“ und die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“.

Rühm, Gerhard (*1930): Schriftsteller, Mitbegründer der > Wiener Gruppe, einem Kreis experimenteller österreichischer Schriftsteller. Lebt in Köln und Wien.

Russwurm, Vera (*1959): Journalistin und Moderatorin. Seit 1995 Präsentatorin der beliebten Boulevard-Show „Vera“ im > ORF.

R. Varencz, Ainget (*1951): Kulturphilosoph und Journalist. Feuilletonist, unter anderem für > „Die Zeit“, „Neue Zürcher Zeitung“ und „du.“

Sagrotan: Nur am deutschen Markt erhältliches Desinfektionsmittel des Reckitt Benckiser Konzerns.

Salomé (*1956): Berliner Maler aus dem Umfeld der > „Jungen Wilden“.

Sandback, Fred (*1943): amerikanischer Künstler. Ein wichtiges Ziel, das sich durch sein gesamtes Werk zieht, ist es, Skulpturen herzustellen, die kein Inneres und kein Volumen haben, die man aber trotzdem als Körper empfindet. Lebt in New York.

Sandoz: Chemiefabrik in Schweizerhalle bei Basel in der Schweiz. Der Chemieunfall vom 1. November 1986, bei dem die Stadt Basel knapp einer Katastrophe entging, brachte Sandoz in die Schlagzeilen. Fusionierte mit CIBA zu Novartis.

Sankt Pölten, Gigi (Michaela Straubig, *1964): Künstlerin, die sich während der 80er Jahre eine Zweitidentität als „Gigi Sankt Pölten“ aufbaute und dadurch in der österreichischen Galerielandschaft für Verwirrung sorgte.

Schleyer-Entführung: Der Daimler-Benz-Manager Hans-Martin Schleyer wurde 1977 von der > RAF entführt und ermordet.

Schlingensief, Christoph (*1960): deutscher Theaterregisseur (Volksbühne Berlin) und Filmemacher. Bekannt für seine Interventionen und Aktion im öffentlichen Raum. Lebt in Berlin.

Schmelzeimer, Resi (Eva Glabach, *1960): Videokünstlerin, lehrt am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Lebt in München.

Schmidt, Harald (*1957): deutscher Komiker und Conferencier einer Late-Night-Talkshow im deutschen Sender SAT1.

Schnabel, Julian (*1951): neoexpressionistischer US-amerikanischer Maler. Einer der „Superstars“ der Kunstszene der 80er Jahre.

Schneider, Frank Apunkt (*1969): Poptheoretiker und Künstler. Mitglied der Gruppe „monochrom“. Lebt in Bamberg, Deutschland.

Schneider, Robert (*1961): Schriftsteller. Sein Erfolgsroman „Schlafes Bruder“ (1992) schildert den langsamen Tod des Protagonisten durch konsequente Schlafverweigerung.

Scholze, Jacqueline (1957-2001): Filmtheoretikerin und Malerin („Stills“).

Schwarz-blaue Koalition: österreichische Bundesregierung, die von > ÖVP und > FPÖ gebildet wird.

Schwarzkogler, Rudolf (1940-1969): Künstler, Vertreter des > Wiener Aktionismus.

Seesslen, Georg (*1948): Autor, schreibt Kritiken, Aufsätze und Bücher, dreht bei Gelegenheit auch Dokumentarfilme fürs Fernsehen.

Semperit: österreichische Reifenfabrik.

Serres, Michel (*1930): französischer Philosoph und Schriftsteller mit dem Kernthema der Kommunikation. Professor an den Universitäten von Clermont-Ferrand, Paris-Sorbonne und Stanford (USA), seit 1990 Mitglied der Académie Francaise.

Shifz: österreichische Künstlergruppe, vor allem dem Verhältnis Mensch/Maschine zugewandt. Um Shifz hat sich unter dem Namen „Artasylum“ ein interdisziplinärer Kreis von Forschern und Künstlern gebildet, der z.B. den Cocktailroboter-Wettbewerb „Roböxotica“ organisiert.

Simone: österreichische Schlagersängerin. Teilnahme für Österreich am Eurovisions Song Contest.

Sinowatz, Fred (*1929): Historiker und in den Jahren 1983-88 Bundesparteivorsitzender der SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs). Von 1983 bis 1986 österreichischer Bundeskanzler.

Sukop, Jirí (*1936): War bis Ende der 80er Jahre Fleischhauer (Metzger) in Wien, betreibt heute einen Biobauernhof und ein alternatives Seminarzentrum im Kottes, Niederösterreich.

Stark, Thornton (1913-1986): Psychiater und Psychologe. War einer der ersten Ärzte, die die Malerei als Therapie eingesetzt und die „art brut“ bekannt gemacht haben. Lebte in London.

Steeger, Ingrid (*1947): deutsche Schauspielerin, bekannt seit Mitte der 70er Jahre durch ihre Rolle in der TV-Comedyserie „Klimbim“.

Steinhauer, Erwin (*1951): österreichischer Schauspieler und Kabarettist. 1974 Mitbegründer des Kabarett-Ensembles „Keif“. Film- und Fernsehtätigkeit.

Steirischer Herbst: jährliches Kulturfestival im österreichischen Bundesland Steiermark. Schwerpunkte sind Literatur, darstellende und bildende Kunst.

Stepanek, Martin (*1975): Musiker. Lebt in Wien. Mitglied des Neuelektronik-Musikerkollektivs „lo-res“.

Sterling, Bruce (*1954): Schriftsteller („The Artificial Kid“, „Mirrorshades: The Cyberpunk Anthology“), Journalist (“Wired”) und Freedom-of-Information Aktivist.

Strauß, Franz-Josef (1915-1988): bayerischer Ministerpräsident von 1978 bis 1988, Vorsitzender der konservativen CSU.

Ströwe, Ecki (1912-1981): Schauspieler und Theaterregisseur („Renn, Mädchen“ und „Das kleine Tor“). Lebte in Wien.

Stuckrad-Barre, Benjamin von (*1975): deutscher Journalist und Satiriker.

t0: > Public Netbase.

Testcard: Mainzer Poptheorie- und Kulturzeitschrift um Martin Büsser, Johannes Ullmaier, Tine Plesch und Roger Behrens.

Tödliche Doris, die: Berliner Kunst- und Musikgruppe. Bestehend aus Wolfang Müller, Nikolaus Utermöhlen und Käthe Kruse. Zahlreiche Aktionen, Ausstellungen und Audioobjekte.

Tofix-Männchen: Figur aus der Werbung der WC-Reinigungsmarke „Tofix“.

Tolar, Günther (*1939): Regisseur und Drehbuchautor. In den 80er Jahren Moderator der TV-Quizsendung „Made in Austria“ im > ORF. Engagiert sich intensiv für die AIDS-Hilfe.

Ton, Steine, Scherben: deutsche Polit-(Post)(Agit)Rockband (Sänger: Rio Reiser) in den 70er Jahren, bekannt für die Textzeile: „Macht kaputt was euch kaputt macht“.

Torres: > Gonzalez-Torres, Felix

Transakustiker: > Institut für Transakustische Forschung.

Trapp, Peter von: österreichischer Botschafter der > KLF/K-Foundation.

Trio (1980-1985): deutsche Popgruppe (Stephan Remmler, Gert Krawinkel, Peter Behrens), Teil der „Neuen Deutschen Welle“, einer Strömung Anfang der 80er Jahre, in der deutschsprachige Texte in der Popmusik wieder modern wurden.

Tsche Min, Horst (Horst Urbanek; *1943): Künstler und Sozialwissenschaftler. Ehemaliger Sänger der „Männer in nassen Kleidern“. Leitet das situationistische „Pop-Institut Eva Zucker“ in Zürich.

Tuareg, Jaros (Jaros Vasaros, *1959): ungarischer Neosituationist und „Kulturrevolutionär“ (Selbstbezeichnung). Seit 1996 Herausgeber der satirischen Zeitschrift „Marktlage. Wissenswertes und Erheiterndes für neoliberale Faschisten“. Lebt und arbeitet in Hannover.

U4: Discothek in Wien. Legendär ist ihre Hochblüte in den 80er Jahren.

Udovicic, René (*1973): österreichischer Alternativfilmemacher, der durch seine trashig-komödiantischen Politfarcen (u.a. „Mundtot“) bekannt wurde.

Ulknudel: in Deutschland gebräuchlicher Ausdruck für meist weibliche (Slapstick-) KomikerIn.

Unternull, Jack (Johannes Zellberger, *1948): österreichischer Fotograf. Lebt in Frankfurt/Main.

Väth, Sven (*1964): deutscher Techno-DJ und Musik-Produzent.

Vega, Alan (*1948): Musiker und Künstler. Sänger der Gruppe „Suicide“.

Vesper, Bernward (1938-1971): Vesper versucht in seinem autobiografischen Romanessay-Fragment „Die Reise“, sich mit seinem dem Nationalsozialismus verhafteten Dichtervater Will Vesper auseinander zu setzen und die schmerzhafte Trennung von seiner Frau Gudrun Ensslin zu bewältigen.

VOEST Alpine Linz: großes österreichisches Stahlwerk.

Volksstimme: linke österreichische Wochenzeitung, hervorgegangen aus der von der kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) herausgegebenen gleichnamigen Tageszeitung.

Waldheim, Kurt (*1918): 1971-1981 UNO-Generalsekretär, 1986-1992 österreichischer Bundespräsident. Waldheim war wegen seiner Rolle in der NS-Zeit als Präsident international isoliert. Durch die Diskussion um seine Vergangenheit wurde auch die bis dahin von vielen vertretene These von Österreich als „ersten Opfer Hitlers“ in Frage gestellt und die Rolle Österreichs im Zweiten Weltkrieg neu bewertet.

Walther, Franz Erhard (*1939): deutscher Künstler, seit 1970 als Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.

Weberpalz, Gernot (*1961): schweizer Autor, bekannt durch seinen Roman „Bad Attitude“ in dem er auf mikrodetaillierte Weise zwei Stunden seines Leben schildert.

Ween: Rockband aus Pennsylvania (USA) um Gene Ween (Aaron Freeman) und Dean Ween (Micky Melchiondo).

Weibel, Peter (*1945): Künstler, Ausstellungskurator, Kunst- und Medientheoretiker.

Werner, Morgan (*1965): amerikanischer Architekt. Arbeitet im Feld von Konzeption und Design von experimentellen organischen Gebäudestrukturen. Werners Erwähnung in Thomanns Aktion „Selbstporträt als Ikearegal“ ist vollkommen willkürlich.

Wiener Aktionismus: österreichische Ausprägung der Happening- und Fluxusbewegung zwischen 1960 und 1970, die in engem Kontakt mit der literarischen Avantgarde (> Wiener Gruppe) stand: G. Brus, H. Nitsch, O. Muehl und A. Frohner.

Wiener Gruppe: aus dem 1946 gegründeten „Art-Club“ hervorgegangener Kreis experimenteller österreichischer Schriftsteller, dem F. Achleitner, > H. C. Artmann (bis 1958), K. Bayer, > G. Rühm und > Oswald Wiener (ab 1954) angehörten. Anknüpfungspunkte im literarischen Expressionismus, im Surrealismus und Dadaismus.

Wiener, Oswald (auch: Evo Präkogler; *1935): experimenteller Schriftsteller, Kybernetiker, Jazztrompeter. Mitglied der > „Wiener Gruppe“.

Wientzek, Richard (*1970): Bildender Künstler, Visualist, seine Projekte beschäftigen sich mit dem „Resoulment“ der Malerei. Lebt und arbeitet in Kaufing, Oberösterreich.

Yakusata, Hoki (*1945): japanischer Künstler. Bekannt für seine Zusammenarbeit mit der Polit-Performancegruppe „Year Dread“ (1982-1986). Lebt und arbeitet in Boston.

YTONG: ein Baumaterial-Konzern und eine Ziegelmarke.

Zeit, die: Hamburger Wochenzeitung (www.zeit.de).

Zeller, Bibiane (*1928): Kammerschauspielerin. Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Lebt in Wien.

Zinggl, Wolfgang (*1954): ehemaliger Bundeskunstkurator, Künstler der Gruppe "WochenKlausur". "Kunst sollte konkreter in realpolitisch, wissenschaftlich und soziale Felder eingreifen." Lebt in Wien.

Zobernig, Heimo (*1958): Konzeptkünstler. Seit 2000 Lehrtätigkeit an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Beschäftigt sich vor allem mit Fragen der Kunst im sozialen bzw. kunstinstitutionellen Kontext.

Zwang, Elena (*1952): Schauspielerin, zuletzt im Ensemble der Volksbühne Berlin. Lebt in Potsdam, Deutschland.