the monochrom history of everything - archived project





Brand new! ZEIGERPOINTER painting exhibit
at Axioma Project Space in Ljubljana (Facebook event)!

"Die wunderbare Welt der Abwesenheit" dokumentiert die von monochrom betriebene Sammlung so genannter "Zeigerpointer".

Bis zur Entstehung eines offiziellen Begriffs für das Medienphänomen des "Zeigerpointers" bezeichnet dieser Platzhalter eine weit verbreitete printmediale Repräsentationsweise, die bislang als spezifische Form weder wahrgenommen noch bestimmt wurde. Mit der Sammlung (www.monochrom.at/zeigerpointer) und der Bilderserie Zeigerpointer möchte monochrom dazu beitragen, den "Zeigerpointer" als eigene repräsentationsästhetische Gattung zu untersuchen.

Unter einem "Zeigerpointer" verstehen wir Abbildungen (im Rahmen printmedialer Berichterstattung) von Tat- und Unfallorten, Unglücksstellen sowie anderen Ereignisstätten, bei denen es nichts zu sehen gibt, weil das berichtete Geschehen bereits vorüber ist, keine sichtbaren Spuren hinterlassen hat oder diese im Zuge der Wiedereinsetzung des Status Quo bereits vollständig beseitigt wurden. Weil in diesen Fällen nichts fotografiert werden kann, bitten FotoreporterInnen in der Regel bestimmte Personen – AugenzeugInnen, Betroffene oder administrativ Zuständige –, auf jenen Ort, an dem "es" passiert ist, zu deuten.
"Zeigerpointer" lassen sich anhand einiger zu erfüllender Kriterien eindeutig bestimmen und von anderen Bildern, auf denen Menschen auf etwas zeigen, abgrenzen: Das bereits vergangene Geschehene darf in keiner anderen Form sichtbar sein, als durch den Akt des deutenden Verweisens auf jene Stelle, an der "es" stattfand.

In Form von Zeitungsausschnitten (die nach Möglichkeit auch die dazugehörige Bildunterschrift enthalten sollen) sammelt monochrom seit mehreren Jahren solche Bilder, zunächst aus österreichischen Printmedien, später kamen auch internationale Exponate hinzu. Sie werden auf unserer Website (nach eingehender Prüfung) veröffentlicht, und in Form von Emailaussendungen und durch Mundpropaganda fordern wir regelmäßig dazu auf, uns entsprechende Fundstücke zukommen zu lassen.

Mit dem Projekt "Die wunderbare Welt der Abwesenheit" möchte monochrom nun die Ergebnisse dieser medienkulturarchäologischen Tätigkeit erstmals und im Rahmen eines Medienwechsels der Öffentlichkeit zugänglich machen – und zwar in Form einer Ausstellung. Gezeigt werden dabei ausgewählte Beispiele, die in Öl gemalt werden.

Der "Zeigerpointer" begegnet uns besonders häufig in jenen Magazinen und Heften, die an den semiurbanen und ländlichen Rändern der österreichischen Medienlandschaft kostenlos ausliegen, den Lokalmedien, Mitteilungsblättern und Briefkastenwurfsendungen, die ortspezifisches Geschehen berichten. Aber er findet sich auch in jener überregionalisierten Form, in der das provinzielle Österreich als landesweites, auflagenstarkes Boulevardblatt wiederkehrt und die Alltagswahrnehmung weiter Teile der Gesellschaft grundiert, prägt und strukturiert.

Entsprechend variieren Bild- und Druckqualität (Bild 8). Tendenziell weisen die meisten Zeigerpointer aber eine eher schlechte Bildqualität auf, die in der Ölmalweise einen eigenen ästhetischen Reiz entfaltet, wie ihn sich bereits die fotorealistische Malerei der 1970er Jahre zunutze gemacht hat.

Die oft niedrige Bildqualität schließt nicht zur Ästhetik so genannter Hochglanzmagazine auf, sondern gibt das Billige und Schlechtgemachte wieder, das charakteristisch ist für große Teile der österreichischen Printmedienlandschaft.

Sie enthält so bereits in präziser Form den besonderen Gebrauchs- oder Warencharakter dieser Bilder. Zum Teil folgen sie der Bildabsicht, authentisch wirkende Eindrücke zu erzeugen. Sie tun dies, um eine Geschehnisnähe und -unmittelbarkeit zu beschwören, von deren Nichtmehrvorliegen sie andererseits handeln. Das Ereignis ist unwiderruflich vergangen, und das Zeigen darauf versucht hilflos, eine der ältesten kulturhistorischen Beglaubigungsverfahren zu reaktivieren: das Zeigen, wenn auch ohne rechten Erfolg. Etwas Gezeigtes stellt sich dort nicht ein, wohin die Finger und Hände der abgebildeten Personen weisen.
Vermutlich um diesen Mangel zu kompensieren, erwecken "Zeigerpointer" gerne den Anschein liebloser und ungeschulter Schnappschüsse, obwohl es sich in den meisten Fällen doch um mit Bedacht arrangierte Bildereignisse handelt, die von professionellen FotografInnen in Szene gesetzt wurden. Dies zeigt sich in der oft gestellt wirkenden Weise, in der auf die entsprechenden Stellen gewiesen wird (Bild 10).
Die abgebildeten Personen erscheinen oft verhuscht und sie stehen in unvorteilhaften Posen in einem Bild, das den Eindruck von Unkomponiertheit durch das dilettantische und hastige Arrangement des Kontingenten erwecken möchte. Sie sind weder geschminkt noch anderweitig medial hergerichtet, sondern akzentuieren das Nichtalltägliche der Ereignisse gerade indem sie als reizlose Alltagsmenschen auf reizlose Stellen in einer reizlosen Lebenswelt hindeuten, an denen es eigentlich nichts zu sehen gibt, wo aber kurz zuvor der Vollzug der alltäglichen Gleichform für einen ereignishaften Moment unterbrochen wurde.

In der spezifischen, meist recht lieblosen Form des "Zeigerpointers" hat sich die besondere Gehetztheit und Schnelllebigkeit bestimmter Medien und ihrer Ereignishorizonte eingeschrieben.

"Die wunderbare Welt der Abwesenheit" möchte mediales Alltagsgeschehen aus jener Beiläufigkeit und reinen Gebrauchsform heben, mit der es uns beim Durchblättern von Zeitungen und Zeitschriften begegnet, kurz berührt oder amüsiert, um wieder vom unaufhaltsamen Informationsstrom davon gespült zu werden, der auf der sprichwörtlich gewordenen Annahme basiert, dass nichts so alt sei, wie die Nachrichten von gestern.
Aus dem atemlosen Redeschwall, dem "Sprechdurchfall" der Medien möchten wir jenes Einzelbild isolieren, das den Film der Information konstituiert, ohne als solches – als Bild, d.h. als bewusst inszeniertes informationsästhetisches Ereignis – noch wahrgenommen und be- oder hinterfragt werden zu können.

Als isoliertes und für sich, in und an sich betrachtbares Bildereignis möchten wir es still stellen und im Medienwechsel zum künstlerisch gestalteten Artefakt umformen, um es (kritisch) zu betrachten, (ästhetisch) zu genießen und (repräsentationsstrategisch) zu kontextualisieren.

Dabei interessieren uns vor allem die Geschichten hinter den im Bild erzählten Geschichten und jene Normalität, die vom Ereignis (als konkreter Darstellungsanlass) unterbrochen wurde, die dieses Ereignis zum Zeitpunkt der Abbildung aber längst wieder verschlungen und überwuchert hat.

In den Blick genommen werden die besondere Ästhetik der "Zeigerpointer" und ihre diskursiven Implikationen, die die Isolation und der Medienwechsel hervortreiben sollen.
In den bisher gesammelten Artefakten ist in einer mehrschichtigen bzw. -stufigen Form das gesamte Repertoire gesellschaftlicher Beziehungen und Affekte enthalten, die Drastik (z.B. Bild 10) und Tragik (Bild 5), die mit dem Banalen (Bild 1) und Allzumenschlichen zusammenprallt, die Aggression und Gewalt (Bild 8), die die österreichische Gesellschaft nur unzureichend zu sublimieren vermag, die sozialen Verwerfungen, die durch die lapidare Form der Berichterstattung durchscheinen oder bereits ganz unverblümt zur Sprache kommen. Diese Verwerfungen exemplifizieren dabei den medialen Shift von den Ursachen auf das, was davon sicht- und zeigbar ist (Bild 7). Der Stolz und die Freude, die sich ganz offensichtlich in den Gesichtern einiger Zeigender angesichts ihres medial erfassten Dabeigewesenseins ausdrückt (Bild 8), erzählt wiederum vom Verhältnis der ÖsterreicherInnen zu "ihren" Medien. Auch der alltäglich gewordene unterschwellige Rassismus, der ethnische Zugehörigkeit als selbstverständlichen Bestandteil einer Nachricht behandelt und dem Formulierungen wie "der Serbe" (Bild 4) scheinbar problemlos über die Lippen kommen, ist konstitutiver Bestandteil zahlreicher "Zeigerpointer".

"Zeigerpointer" kommen in der Regel dort zum Einsatz, wo die Orte, an denen Dinge geschehen sind, selbst nicht für bildwürdig erachtet werden, eben weil es sich nicht um allseits bekannte Objekte mit eigener Bildtradition handelt (etwa kulturhistorische Bauwerke oder repräsentative Orte des Politischen).

Die Abgebildeten deuten aber nicht nur auf Unglücksstellen oder Tatorte, sie deuten zugleich auch auf das mediale Prinzip der Repräsentation selbst. Wo es nichts (mehr) zu sehen gibt, muss – im Akt des Zeigens – ein Platzhalter und medialer Behelf eingeführt werden, um die Sichtbarkeit und Anschaulichkeit, die das mediale Geschehen als formaler Zwang und ideologische Struktur internalisiert hat, auch angesichts des Unzeigbaren bestätigen.
"Zeigerpointer" repräsentieren also nicht Ereignisse allein, sondern jenen Repräsentationszwang einer Medienlandschaft, die beinahe ausschließlich auf die selbsterklärende Suggestivkraft von Bild und Bildunterschrift abstellt und deren konkurrierende Informationswaren auf schnelle Fasslichkeit und kompakte, bruchlose Veranschaulichung angewiesen sind.

Ja, der Repräsentationszwang wird gewissermaßen parodiert. Fast scheint es, als wollten "Zeigerpointer" die Banalität des medialen Bildes überaffirmieren: in der Abbildung der Banalität jener Leerstellen, wo nichts mehr ist. Zeigerpointer repräsentieren also in einem dreifältigen Sinne: Sie repräsentieren Ereignisse gerade in der Form ihrer Unrepräsentierbarkeit, sie repräsentieren den informationsgesellschaftlichen Repräsentationszwang und sie repräsentieren jene Spur der Banalisierung, die das Prinzip der (medialen) Repräsentation (auch als Zurichtung von Inhalten, die zur Information zurechtgestutzt werden müssen) durch eine Welt der Schicksale und folgenreiche Ereignisse, der gesellschaftlichen Konflikte und unbewältigten Aggressionen zieht. Durch die oft grotesk und gestümmelt wirkenden Bildunterschriften wird das Tragische wie das Banale ins Absurd-Poetische gehoben. Und fast spricht aus den Bildunterschriften das Erhabene in einer kontrafaktischen Form.

Die Zeigerpointer lassen sich nämlich auch als sprachlich-bildliche Verknappungsformen des Schrecklichen lesen, als komprimierte Mikrodramen, die bei den BetrachterInnen der Ausstellung gerade dadurch Spannung erzeugen, dass wesentliche Kontextinformation fehlen, die ursprünglich erhalten oder rekonstruierbar waren, aber bereits in ihrem Herkunftskontext in der kursorischen Überflugslektüre eher selten mit rezipiert werden. Diese Mikrodramen sind verdichtete und geballte Versionen von Ereignissen, die vor allem in ihrer Verrätselung und Verstiegenheit österreichische Realität und Alltagsnormalität abbilden.
Die Poesie der Präsentation des Nichtpräsenten rückt Momente, Situationen und "Stellen" ins Blickfeld, die sonst kaum bildwürdig gewesen wären, Stellen, deren Normalität und beiläufige Funktionalität (die Zäune und Straßenrandstreifen, die Böschungen und Gehwegplatten etc.) sich sonst vor unseren Blicken verbirgt. Gerade ihre anderweitige Reizlosigkeit macht den spezifischen Reiz aus. In ihnen wird auf das gedeutet, was sich hinter den kulturell oder touristisch lancierten österreichischen Selbstbildern verbirgt und das so sichtbar ist, dass es sich dem auswählenden Blick entzieht.

Die gezeigte Gleichform, das angestrahlte Nichts, die nur momentkurz unterbrochene Ereignisfreiheit – all das sind geläufige Konstitutionsmomente der hiesigen Alltagskultur, wo das Schreckliche im Unscheinbaren gedeiht und nur als in seine Umgebungsumwelt mimikriertes Unscheinbares eingefangen werden kann. Die Zeigepointer deuten ebenso auf die Vergänglichkeit des Tragischen wie auf die Tragik des Vergänglichen. Sie sind der vielleicht schönste Nebenkriegsschauplatz im menschlichen Kampf gegen das Nichts.


Abbildungsverzeichnis der Ölgemälde

Bild 1: "Am Alleeweg hat »Ombudsmann« Viktor Zenz die Beleuchtungsprobleme gelöst. Jetzt will ihm die Gössendorfer FP das Licht abdrehen"

Bild 2: "Christian Karl an der Stelle, wo er die beiden Frauen geborgen hat"

Bild 3: "Martin Sticher vor dem Nachbarhaus: »Drinnen ist alles voller Müll"

Bild 4: "Die Unglücksstelle: Hier blieb der Serbe am Wildzaun hängen"

Bild 5: "An dieser Stelle wurde der vermisste Korporal laut Polizei von der Strömung unter Verklausungen und Treibholz gezogen"

Bild 6: "Mathilde Weimann zeigt die Stelle, wo der Tresor stand und jetzt ein Loch klafft"

Bild 7: "Diese Tonne nutzte der Obdachlose als Schlafplatz"

Bild 8: "Dramatische Szenen auf einem Spielplatz in Hallein (Salzburg): Zwei junge Männer feuerten auf 15 Kinder. Alexander (12) zeigt den Balkon, woher die Schüsse kamen. Polizist Josef Walcher stellte die Waffe sicher"

Bild 9: "Ingrid Zingrosch, Geschäftsführerin im Hotel Kummer: »Wir sind ein erstklassiges Haus. Die Punks, die hier immer unter diesem Baum herumlungern machen Ärger und belästigen unsere Gäste. Wenn wir uns beschweren, terrorisieren sie uns. Sie suchen sogar an, hier legale Demos mit lauter Musik abhalten zu dürfen.."

Bild 10: "Bahnhofs-Trafikantin Andrea Fröschl (31) am Unglücksort: »Der Mann brannte lichterloh und wälzte sich schreiend am Boden"

Bild 11: "Augenzeuge Mario M. zeigt die Stelle, wo sein Freund vom Alfa erfasst wurde"

Bild 12: "Ein Schüler zeigt die Stelle, wo der Knallkörper explodierte"

 

 

'The wonderful world of absence' presents monochrom's collection of so-called 'Zeigerpointers'.

Until an official term for the media phenomenon 'Zeigerpointer' has been found, this place holder describes a widespread form of representation used by the print media. This has until now neither been perceived nor defined as a specific form. With the collection (www.monochrom.at/zeigerpointer) and the sequence of images 'Zeigerpointer', monochrom wants to contribute to the examination of the 'Zeigerpointer' as a category of representational aesthetics.

We define the 'Zeigerpointer' as images (in the scope of printed media reporting) of crime scenes, locations of accidents as well as other locations in which some kind of thing has happened that can no longer be seen because the reported happening is already over and no traces are visible (either because none were produced or because they were already removed during the reinstatement of the status quo). Because in these cases there is nothing to take a picture of, the photo journalist generally asks certain people – eyewitnesses, concerned parties or somebody in charge – to point to the spot where 'it' happened. 'Zeigerpointers' can unambiguously be defined with a couple of criteria they have to fulfil and therefore distinguish them from other pictures of people pointing at something. The reported event must not be visible through any other means than the pointing at the spot where 'it' happened.

monochrom has been collecting such images for several years in the form of newspaper clippings (which ideally should also contain the captions), at first from Austrian print media, later some international exhibits were also added. They are published on our website (after diligently ascertaining their validity) and in the form of e-mailings and word of mouth we regularly call for entries.

With the project 'The wonderful world of absence' monochrom wants to present the findings of this media-cultural archaeology to the public for the first time, also changing the media, in the form of an exhibition. The exhibits will be selected examples painted in oil.

The 'Zeigerpointer' appears with an especially high frequency in the magazines and booklets that are distributed free of charge in the semi-urbane and rural fringes of the Austrian media landscape, the local media, notice sheets and the like that report on local events. However, it also appears in that supra-regional form in which the provincial Austria returns as a nationwide tabloid with wide circulation which structures, coins and lays the foundations of the day-to-day perception of wide swathes of the population.

Therefore, the quality of the pictures and the print varies (see image 8). Most 'Zeigerpointers' however, have a rather poor image quality which, painted in oil, displays a singular aesthetic attraction comparable to the photo-realistic paintings of the 1970s.

The often poor image quality does not strive for the aesthetics of so-called glossy magazines, but rather reproduces the cheap and poorly produced quality which is characteristic for a considerable percentage of the Austrian print media.

It thereby contains, in a specific form, the characteristics of usage and product of these images. At times they pursue the intention of producing authentic impressions. They do this in order to conjure up an aura of immediacy and closeness to the event, the absence of which they however document. The event has passed irrevocably and pointing to it tries to helplessly reactivate one of the most ancient historico-cultural methods of validation: pointing, if somewhat without success. The shown does not appear where the fingers and hands of the depicted persons point. Probably to compensate for this defect, the 'Zeigepointers' often appear as unspirited and unschooled snapshots although in fact they are mostly painstakingly arranged images produced by professional photographers. This is evident in the often very contrived way in which the respective locations are pointed at (see image 10).

The depicted person often appears to be haphazardly and unfavourably posing in an image that tries to convey an impression of not being composed through the amateurish and hasty arrangement. They are neither made up nor otherwise prepared for the media, but rather accentuate the non-banality of the events by pointing to charmless locations in a charmless environment as charmless day-to-day people, where there is nothing to be seen but where shortly before the continuation of the daily routine was interrupted for a moment of happening.

In the specific and mostly loveless form of the 'Zeigerpointer' the agitation and short lifespan of certain media and their event horizons has inscribed itself.

'The wonderful world or absence' wants to lift day-to-day media events from their trivial and pure consumer usage in which we encounter them when paging through newspapers and magazines. They may momentarily amuse us or touch us only to be swept away by the unstoppable torrent of information based on the assumption turned into proverb that nothing is as old as yesterday's news. From the breathless torrent of words, the 'verbal diarrhoea' of the media, we want to isolate that single image which constitutes the flow of information without being perceptible or questionable as such – as an image, i.e. a consciously staged informational aesthetic event. We want to crystallize it as an isolated and perceptible image event and, through the change of medium, reshape it into an artistically designed artefact in order to contemplate it (critically), savour it (aesthetically) and contextualize it (as a strategy of representation). We are most of all interested in the stories behind the stories recounted in the image and that normality which was interrupted by the event (as the tangible reason of depiction), which, however, at the time of the depiction already has devoured and overgrown the event again.

We focus our attention on the specific aesthetics of the 'Zeigerpointers' and their discursive implications, which should be emphasized by the isolation and the change of medium. The artefacts collected up to now contain the whole repertoire of human relationships and affects in a form of multiple layers or degrees, drastic (image 10) and tragic (image 5) events colliding with the banal (image 1) and all too human, the aggression and violence (image 8) which the Austrian society can only sublimate inadequately, the social fault lines which are perceptible through the lapidary form of reporting or are rather mentioned bluntly. These fault lines are examples of the medial shift from the causes to that which is visible and therefore presentable. The pride and joy that some of the pointers obviously exhibit on their faces – due to their medially noticed relevance – recounts the relationship between the Austrians and 'their' media. The subliminal racism that has become commonplace in Austria, which treats ethnic status as part of the report as a matter of course and which utters such phrases as 'the Serb' (image 4) seemingly without problems, is a constitutive part of many 'Zeigerpointers'.

'Zeigerpointers' generally are used when the places where things have happened are not considered to be worthy of an image of their own because they do not have an image tradition of their own (such as historico-cultural buildings or representative places of politics). The depicted people, however, do not only point to crime scenes and places of accidents, but rather also point at the medial principle of representation itself. Where there is nothing (left) to see, a place holder and medial contrivance has to be introduced – in the act of pointing – in order to affirm the visibility and clearness, internalized by the media as a formal necessity and ideological structure, also in the face of the invisible.
'Zeigerpointers' therefore not only represent events alone, but that representative necessity of a media landscape which relies almost exclusively on the self-explaining suggestive power of image and caption and whose competing information products are dependent of quick understandability and a compact, seamless visualization.

Yes, the necessity of representation is parodied in a certain way. It might seem that the 'Zeigerpointers' are an over-affirmation of the banality of the medial image: in the depiction of the banality of those void spaces where nothing is left. 'Zeigerpointers' therefore represent in a threefold sense: They represent events in the form of their unrepresentability, they represent the representational necessity of the information society. They also represent that trace of trivialization which applies the principle of (medial) representation (also as the mutilation of content which has to be reduced to information) in a world of fates and consequential events, societal conflicts and unresolved aggressions. The often grotesque and mutilated captions transpose the tragic and trivial to the reaches of the absurd-poetic. The exalted in a counter-factual form is nearly contained in the captions.

The 'Zeigerpointers' can also be interpreted as verbal-pictorial forms of stringency of the terrible, as compressed micro-dramas that create tension in the viewers of the exhibition through the absence of essential contextual information which originally was contained or reconstructible, but which also in its original context of the cursory lecture is rarely perceived. These micro-dramas are compressed and concentrated versions of events that above all in their enigmatic and eccentric quality represent Austrian reality and day-to-day normality.

The poetry of presenting the non-present shifts the focus to moments, situations and 'places' which otherwise would rarely be worthy of an image, places whose normality and casual functionality (fences and curbsides, hedges and pavements etc.) is normally concealed from our perception. Specifically their lack of charm constitutes their specific lure. The pictures point to that which is concealed behind the cultural or touristic Austrian self-images and which is visible in such a way that it is excluded by the selective perception. The shown sameness, the illuminated void, the lack of events only interrupted for the blink of an eye – all these are common moments of configuration of the local day-to-day culture where the terrible thrives within the inconspicuous and which can only be captured as the inconspicuous in mimicry of its environment. The 'Zeigerpointers' point to the transience of the tragic as well as the tragedy of transience. They are perhaps the most beautiful side-conflict of the human fight against the void.

 

List of oil paintings:

Image 1: 'The »ombudsman« Viktor Zenz has solved the problems of lighting at the Alleeweg. Now, the Freedom Party of Gössendorf wants to shut him down'

Image 2: 'Christian Karl at the spot where he rescued the two women'

Image 3: 'Martin Sticher in front of his neighbour's house: »Inside it's all full of junk«'

Image 4: 'The scene of the accident: Here, the Serb got caught in the wildlife fence'

Image 5: 'At this spot the missing corporal was dragged under cloggings and driftwood by the current according to the police'

Image 6: 'Mathilde Weimann shows the spot where the safe was and where now a hole gapes'

Image 7: 'This barrel was used by the homeless person as a sleeping berth'

Image 8: 'Dramatic scenes at a playground in Hallein (Salzburg): Two young men fired upon 15 children. Alexander (12) shows the balcony where the shots where fired from. Policeman Josef Walcher secured the weapon'

Image 9: 'Ingrid Zingrosch, manager of Hotel Kummer: »We are a first class hotel. The punks who always hang around beneath this tree are causing problems and harass our guests. If we complain they start terrorizing us. They even apply for legal demonstrations with loud music.'

Image 10: 'The railway station tobacconist Andrea Fröschl (31) at the scene of the accident: »The man was in flames and rolling on the floor, screaming'

Image 11: 'Eyewitness Mario M. shows the spot where his friend was caught by the Alfa'

Image 12: 'A schoolboy shows the spot where the firecracker exploded'

Im Aksioma Project Space, Komenskega 18, Ljubljana, Slowenien.

6. bis 22. Juli 2011.

Opening und Performance am 6. Juli 2011 um 20 Uhr.
 

At Aksioma Project Space, Komenskega 18, Ljubljana, Slovenia.

July 6 through 22, 2011.

Opening and performance: July 6, 2011 at 8 pm.

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