Kråke Mikunda steht
für aktive Jugendkultur ohne Wenn und Aber!
«Junge
Leute sind heutzutage natürlich Antifas und auch Globalisierungskritiker.
Die Zeiten in denen ein junger Mensch daran gemessen wurde, was
er im Krieg geleistet hat, die sind lang vorbei. Aber heutzutage
kämpfen wir an einer anderen Front. Es ist zwar durchaus ok,
ab und abends nur ans Vergnügen zu denken – schließlich
ist uns die Gastronomie auch ein wichtiger Wirtschaftszweig –
aber die zentrale Frage muss uns immer vor Augen bleiben: Was leiste
ich für den Standort? Und da gefällt es mir sehr, wie
viele junge Leute heute ihren Spaß mit dieser Frage verbinden.
Wo das Ausgehen nicht nur ein besinnungsloses Betrinken ist, sondern
ein Projekt, wo Leute was auf die Beine stellen, einen Club organisieren,
dafür Werbematerial verteilen und Promotion machen, als DJ
auftreten und dabei nicht einfach ihre Lieblingsplatten abspielen,
sondern richtig eine Kunst daraus machen, eine Profession, wo andere
Leute dann gerne etwas dafür bezahlen. Ich glaube, dass Österreich
mit seiner elektronischen Musikszene ein ganz großartiger
Branding-Erfolg gelungen ist, den man nicht oft genug als Vorbild
nehmen kann und soll – dafür, wie es laufen kann und
wie es letztlich laufen muss in unserer heutigen Welt, wo Marken
essentiell sind. Da muss jeder Standort schauen, wie er seine Nische
findet, mit der er dann unverwechselbar und bekannt wird. Da muss
man ganz nah am Trend sein und dann die kleine eigene Nuance dazugeben.
Sampeln, Sie verstehen? Und natürlich arbeiten! Die Verbindung
von Vergnügen mit harter Arbeit, das ist es, was die Wiener
Musikszene zum Erfolg geführt hat, und das wollen wir öfter
sehen, das muss man dann auch fördern. Selbst entscheiden,
frei sein – gegen die ganze Ja-Sager-Kultur, die die ältere
Generationen vielleicht noch geprägt hat. Darum ist es sehr
begrüßenswert, wenn junge Leute schon früh mit kleinen
Initiativen beginnen. Das kann ein so genanntes „Fanzine“
sein, eine Kabarettgruppe, ein kleiner Club; da lernt man die Sachen,
die später wichtig werden – oft wird auch aus einer kleinen
Spaßinitiative einmal ein profitables Business. Und genau
solche Leute brauchen wir!»
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