Telepolis über monochrom’s ISS: ‘Kotze, Sperma und Inventur im Weltraum’

Dass sich hinter der Künstlergruppe monochrom Meister des hinterfotzig-dialektischen Zusammendenkens und –fügens verbergen, bewiesen in der Vergangenheit Werke wie die André-Hitler-Plattencover, die Aktion Eigenblunzn oder das Computerspiel Sowjet Unterzögersdorf. Auch in ihrem neuen Projekt erschaffen monochrom
etwas aus zwei scheinbar sehr unterschiedlichen Elementen: Der
Raumstation ISS und der amerikanischen Sitcom, die bei näherer
Betrachtung durchaus Anschlusspunkte aufweisen. Einer davon ist, dass
die Sitcom zum allergrößten Teil im selben Wohnzimmer spielt und mit
einer Handvoll Figuren auskommt, die ihr Zusammenleben irgendwie
koordinieren müssen.

Insofern ist die Raumstation also ein sehr geeignetes Setting für die auf zehn Teile angelegte Sitcom monochrom’s ISS,
in der vier Schauspieler ein Leben im Weltall mimen, das nichts mehr
mit den Projektionen zu tun hat, die die Science Fiction früher erlaubte
– wodurch sich wieder eine Gemeinsamkeit mit der Sitcom ergibt, deren
klassisches Vorstadt-Setting sich zur nordamerikanischen Frontier des neunzehnten Jahrhunderts verhält wie die ISS zur Final Frontier des zwanzigsten.

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