Thomas Edlinger machte mit uns einen Ausstellungsrundgang…
Wenn alte Haudegen mit subkulturellem Nimbus in die Jahre kommen,
mault man gern: Die waren früher auch mal besser! Die
DIY-aber-was-eigentlich?-Neigungsgruppe Monochrom interpretiert,
schließlich ist Metakritik ja das Kerngeschäft der Truppe, den
Killersatz als entwaffnende Selbstbezichtigung. Man nennt die eigene
Retrospektive über 20 Jahre im Dienst des Contexthacking genau so: “Die
waren früher auch mal besser”.Im MUSA in Wien werfen ab morgen 23 Dioramen ein paar Schlaglichter auf die Geschichte dieses selbstgebauten Diskursschleuderprogramms, das
immer schon Fanzines in Telefonbuchstärke gedruckt hat und jetzt
endlich, endlich Spielfilme im Sinne höherer Spieltheorie machen will.
Die meisten der gezeigten Schaukästen der Ausstellung sind in
Puppentheatergröße und für ein Publikum auch unter 18 geeignet. Sie
stellen Anekdoten und Aktionen des Kollektivs nach. Das Ganze sieht
weniger räudig als lieblich aus, es wirkt wie tiefer als tief gehängte
Installationskunst mit postavantgardistischer Grundhaltung. So ist das
halt, wenn man wie die Monochrom-Führungsetage