Monochrom macht Wissenschaft zum Spektakel und Geektum zur Performance.
“Embrace it!” hat ein guter Freund zu einem Gamer-Kollegen
geantwortet, als dieser mal wieder seine eigene, intensive
Computerspielleidenschaft abstreiten wollte. Man hört das im
Alltagsgespräch ja oft: immer sind die anderen die Nerds, aber man
selbst doch nicht! Trotz “nerd chic” und aufdringlichen Brillenmoden
assoziert man mit dem Typus Geek selten die Attribute sympathisch
verschroben und wissbegierig, sondern immer noch eher: zurückgezogen,
unsozial, fragwürdig obsessiv. Schuld sind oft die Betroffenen selbst,
die auch in selbstsicheren Erwachsenenjahren keine Öffentlichkeitsarbeit
für Ihresgleichen machen.Die jungen Jahre des Geeks sind nie einfach, doch ab einem gewissen Alter
wird man sich der eigenen Rolle, der persönlichen Fähigkeiten und
Talente besser bewusst und lernt seine Umgebung einzuschätzen. Ob
Johannes Grenzfurthner von monochrom je ein gebeuteltes Kind oder ein
zurückgezogener Jugendlicher war, bezweifle ich zwar, jedenfalls ist bei
ihm das Geektum schon recht früh mit geschwelter Brust in die Welt
getragen worden. Das von ihm gemeinsam mit Franky Ablinger gegründete
Cyberpunk-Fanzine war schon Anfang der 90er ein Sammelsurium an
Kuriositäten, in dem Anekdoten aus der eigenen Jugend mit Science
Fiction, Computerkultur, Philosophie und Pop gemischt wurden. Dass das
alles auch Kunst ist, war damals vielleicht noch weniger bewusst als es
heute für die Gruppe monochrom selbst relevant ist. Es gibt einfach sehr
viele Ideen und alles ist relevant. Grenfurthner war schon früh ein
Meister des Hinterfragens, alle Dinge, Tätigkeiten und Dynamiken wurden
und werden durchleuchtet, auf alle Seiten gedreht, analysiert, in der
monochrom-Metamaschine geschleudert und in neue Projekte gegossen.
“Alles hat 2 hoch 19 Seiten” war lange Jahre hier auf FM4 Herrn
Grenzfurthners eigene Personenbeschreibung in seinem Userprofil.