Georg Paul Thomann: Die Eigenurintherapie des Realen: Ein Powerpoint-Infotainment von monochrom

Georg P. Thomann (1945-2005) war ein österreichischer Großkünstler, dessen Weg durch die Kunstgeschichte des späten 20. Jahrhunderts radikale Positionen von Wiener Aktionismus über Situationismus, Punk, Neoismus,Appropriation Art bis bis zur Repolitisierung im Umfeld der p.c.-Bewegung miteinander verband.

2002 wurde Georg P. Thomann als österreichischer Beitrag zur Sao Paulo Bienale geschickt. Dabei stellte sich heraus, dass er (und seine über hundertseitige
Biographie) von der Wiener Gruppe monochrom erfunden worden war. Und zwar, um der Kunst etwas von der Würde zurückzugeben, die sie als bürgerliches Selbstvergewisserungsmedium freilich nie hatte.

Georg Paul Thomann, heißt es in einem Programmtext, “ist eine Sonde, die in zeitgenössische Kunstmilieus eingesenkt wird, eine Lebensform, die auf den Kurzschlüssen basiert, die erzeugt werden, wenn die so genannte >>Wirklichkeit<< mit Eigenurin therapiert wird. Er taucht an ausgewählten Orten der Kunstlandschaft auf und hinterlässt sie so, wie er sie sich vorzufinden gewünscht hätte." Frank Apunkt Schneider ist Mitglied bei monochrom und wird im Anschluss an seinen Vortrag über Georg Paul Thomann einige der letzten Exemplare des längst vergriffenen Thomann-Readers “Wer erschoss Immanenz?” versteigern… Im Rahmen des Festivals “Bend it. Ein Festival für die bewegbar gewordene Welt”, am 28. Mai 2011 um 21 Uhr.
Wo? Im Waggon am Kulturgleis in Offenbach.

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