Dieser Tage wird das Kunst-, Theorie- und Bastelkollektiv, das im Netz zu Hause, aber auch abseits davon sehr aktiv ist, 25 Jahre alt. Gefeiert wurde in den vergangenen Wochen schon mit einer Reihe von Anekdotenabenden; die große Party nebst Filmpräsentation steht diesen Donnerstag im Gartenbaukino bevor. „Urzelle“ von Monochrom ist Grenzfurthner, damals 16-jähriger, technophiler Nerd aus Niederösterreich mit verständnisvollen Eltern, die ihm schon Ende der Achtziger Computer und Modem finanzierten, mit dem er Gleichgesinnte in der ganzen Welt ausfindig machte – darunter auch den 23-jährigen Wiener Informatikstudenten Ablinger: Grenzfurthner hatte seine Idee zu einem Fanzine namens Monochrom ausgesandt: „Zwei Stunden war ich damit allein, dann hat sich Franky gemeldet.“
Als später dann Leute wie der „performative Charakter“ Harald List dazu stießen, sei das die „kambrische Explosion“ gewesen: Aus einem bloßen Fanmagazin wurde eine Künstlergruppe, die sich je nach Anliegen das passende Medium sucht. Heute, Grenzfurthner deutet auf eine Sammlung ausgeschnittener Gesichter an der Wand, sind Monochrom neun Leute mit unterschiedlichen Neigungen. Zuletzt gründete Monochrom sogar seine eigene Filmfirma. Nicht sehr zur Freude der heimischen Filmszene, wie man vermutet; aber ohne Produktionsfirma käme man eben nur schwer an Förderungen. Grenzfurthner zuckt mit den Schultern: Man sei es gewohnt, Quereinsteiger in fremden Szenen zu sein, das sei bei den Hackern oder im Theater nicht anders gewesen. „Glossary of Broken Dreams“ heißt nun das jüngste filmische Machwerk. Hintergrund, sagt Grenzfurthner, sei die Repolitisierung im Netz, im Zuge derer mit großen Begriffen hantiert würde, „während viele keine Ahnung haben, was das heißt“: Kapitalismus und Freiheit, Demokratie oder Markt.